Die Blaufrau

Mein Bild
Malen, Zeichnen und Textilkunst haben mich mein Leben lang begleitet, je länger, desto intensiver. Ich bin gespannt, wo es noch hingeht!

Sonntag, 25. Juni 2017

Es gibt sie wirklich!

Kaum zu glauben: ich habe einen Hirschkäfer gesehen! Lebendig und in freier Natur, nämlich auf einem Weg in Buchenau, hinter dem Forsthaus vom Waldrand zur Straße nach Bad Salzig durch die alten Obstwiesen. Kein exotischer Ort, sondern meine Heimat, in der ich aufgewachsen bin.




Schnell "draufhalten", Grashalm oder nicht. Der Käfer könnte sich womöglich in Luft auflösen, verschwinden wie eine Erscheinung ...

Man kann einen Fühler gut sehen, fast im rechten Winkel vom Kopf weggestreckt. Und die letzten Beinglieder, die den Boden berühren, sind überraschend zart, wie Fäden nur. Das linke Vorderbein scheint zu fehlen, ich seh das erst jetzt.


 

 Er ist unglaublich groß! Hier neben meiner Hand. Mit dem Geweih (das anscheinend zu gar nichts nützt) ist er fast so lang wie mein Zeigefinger.





Vor meinem Schuh blieb er stehen und wartete, bis ich ihm aus dem Weg ging. Ich finde, der Kopfteil sieht wie der eines Hammerhais.

Eben hab ich im Insektenführer über Hirschkäfer gelesen. Zeiträume und Größenverhältnisse, die ich bisher kaum mit hiesigen Insekten in Verbindung gebracht habe. Eier werden bis zu 75 cm tief in der Erde abgelegt, Larven entwickeln sich über 5-8 Jahre, verpuppen sich in bis zu faustgroßen Höhlungen in der Erde. Und dieser so gefährlich aussehende Käfer ernährt sich von Flüssigkeiten, z. B. von Baumsäften, die das weibliche Tier anzapft.

 Mir fällt auf: So lange ich von solch seltenen Tieren nur theoretisch weiß, beeindrucken mich die Informationen nur sehr entfernt. Aber durch eine Begegnung bekommen sie Wucht. Es ist wie der Unterschied, eine Landschaft vom Auto aus zu sehen oder darin zu wandern.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen