Die Blaufrau

Mein Bild
Malen, Zeichnen und Textilkunst haben mich mein Leben lang begleitet, je länger, desto intensiver. Ich bin gespannt, wo es noch hingeht!

Freitag, 30. Juni 2017

Stammbaum und Ableger

Mama hat sich schon vor einiger Zeit einen neuen Familienstammbaum gewünscht. Die beängstigend große Leinwand steht schon seit einiger Zeit bei mir auf dem Treppenabsatz. Zwischen "keine Lust" und "wie mach ich das denn" stand sie immer weiter vor sich hin. Aber in Schottland hab ich einen Solitärbaum fotografiert, der mich an die alten Eichen in Brandenburg erinnert, lange her. Hudeeichen. 





Auf der Ebene vor Comrie, kurz vor oder hinter dem alten Militärgelände, das die Gemeinde gekauft hat und nun entwickelt - gibt es ein korrektes Wort für "developped"?
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Als erstes der Hintergrund, der Himmel. Acryl. Später will ich mit Pastell drübermalen. Die Flasche Titanweiß war zu Ende, die nächste Flasche nennt sich MIneralweiß. Deckt mehr.






Beherrscht mein Wohnzimmer.

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Zuviel Acrylfarbe übrig: ein Paar Drucke mit der Gelli-Plate, schon ziemlich spät, was der Spielerei zugute kommt. Muster eingezeichnet mit der Kante eines Gingko-Blatts und der breiten Cola-Feder.








 

Sonntag, 25. Juni 2017

Die Freiheit des Krakelns

Am Frühstückstisch, Lust auf Striche, die nichts bedeuten müssen. 



 Und auf Farbe. Erinnert mich an das Buch mit den Märchen von Hans Christian Andersen, das wir als Kinder hatten. Ich weiß nicht den Illustrator nicht mehr. Und auch nicht, wo es jetzt ist.



 Eine frische Patrone im Rapidographen, ein Stengel im Glas auf dem Tisch. Wer sagt, daß auf einem Blatt nicht Gegenständliches und Freies zusammen sein dürfen?





 Kondensstreifen am Morgenhimmel, nach fünf Minuten verschwunden. Ein Nach-Denken im Tagebuch mit Buntstift auf schwarzem Gesso.






Das Pflanzentagebuch gibt es auch noch. Und viele alltägliche, unauffällige Pflanzen, am Wegrand, am Bahndamm, überall, unbemerkt, ungesehen, ein weites Feld. Ich muß nur die Augen aufmachen.

Weiterer Ahrweiler Filz


 Fortsetzung. Kennenlernen. Mehr oder weniger Verbindung mit dem Untergrund. Mittlerweile denke ich an Trittsteine. 









Es gibt sie wirklich!

Kaum zu glauben: ich habe einen Hirschkäfer gesehen! Lebendig und in freier Natur, nämlich auf einem Weg in Buchenau, hinter dem Forsthaus vom Waldrand zur Straße nach Bad Salzig durch die alten Obstwiesen. Kein exotischer Ort, sondern meine Heimat, in der ich aufgewachsen bin.




Schnell "draufhalten", Grashalm oder nicht. Der Käfer könnte sich womöglich in Luft auflösen, verschwinden wie eine Erscheinung ...

Man kann einen Fühler gut sehen, fast im rechten Winkel vom Kopf weggestreckt. Und die letzten Beinglieder, die den Boden berühren, sind überraschend zart, wie Fäden nur. Das linke Vorderbein scheint zu fehlen, ich seh das erst jetzt.


 

 Er ist unglaublich groß! Hier neben meiner Hand. Mit dem Geweih (das anscheinend zu gar nichts nützt) ist er fast so lang wie mein Zeigefinger.





Vor meinem Schuh blieb er stehen und wartete, bis ich ihm aus dem Weg ging. Ich finde, der Kopfteil sieht wie der eines Hammerhais.

Eben hab ich im Insektenführer über Hirschkäfer gelesen. Zeiträume und Größenverhältnisse, die ich bisher kaum mit hiesigen Insekten in Verbindung gebracht habe. Eier werden bis zu 75 cm tief in der Erde abgelegt, Larven entwickeln sich über 5-8 Jahre, verpuppen sich in bis zu faustgroßen Höhlungen in der Erde. Und dieser so gefährlich aussehende Käfer ernährt sich von Flüssigkeiten, z. B. von Baumsäften, die das weibliche Tier anzapft.

 Mir fällt auf: So lange ich von solch seltenen Tieren nur theoretisch weiß, beeindrucken mich die Informationen nur sehr entfernt. Aber durch eine Begegnung bekommen sie Wucht. Es ist wie der Unterschied, eine Landschaft vom Auto aus zu sehen oder darin zu wandern.

Dienstag, 20. Juni 2017

Da war doch noch was ...

Ja: mein Kurs! In der Zwischenzeit habe ich völlig die Verbindung dazu verloren und mußte mich an die Arbeit mit Figuren und Gruppen zwingen. Nach so viel Landschaft liegen mir ganz andere Bilder und Themen am Herzen ... Aber ich bin im vorletzten Kapitel des Moduls, und es wird nicht besser, wenn ich es hinausschiebe. Außerdem kommt die Begeisterung mit der Arbeit.

Mit Fotos von Menschengruppen beim Rheinischen Wollmarkt in Kuchenheim fing es an. Und dann las ich die Kursaufgabe noch einmal und merkte, daß ich was überlesen hatte: Collagen.





 Erstmal ganz einfach: ein bedruckter Bogen (Kornblumen aus dem letzten Modul) auf schwarzem Hintergrund. Schöner Kontrast. 



Das hatte ich schon mal - hab ich erst später gemerkt, als ich meine Blätter wiedergefunden hatte. Bleistift, Inktense-Stifte für die Umrisse und Aquarell, darauf ein paar ausgeschnittene Figuren. Die hellen funktionieren nicht und sind falsch platziert. Ich könnte sie mit den Farben der überschnittenen Figuren übermalen, damit sie in den Hintergrund treten.




Die Collage der Collage ... ein Ausprobier-Foto. Ein besprühter und bedruckter Bogen von einem früheren Modul, ausgeschnitten und auf ein Blatt Stellfeld-Hefte aufgeklebt. Beide Papiere haben Patina und passen zusammen. Das ist jetzt wirklich eine "crowd".


 


 Das fertige Blatt, etwas größer als A4. Die blauen Kinder tanzen über den Hintergrund. Es gefällt mir, aber ich kann nicht genau sagen, warum.




Vor der Pause entstanden. Mit Abstand war mir klar, daß die weißen Figuren etwas Farbe brauchen, auch wenn sie hell bleiben sollten. Mit der Änderung sind sie viel mehr in das Bild integriert. Kinder an einem Zaun oder an einem Gitter. Die Figuren im Hintergrund waren mit Neocolor II entweder durch die Schablone oder als Umriß gezeichnet (und dann ausgefüllt) und naß übermalt.




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Druck machen. Mit Ölfarbe, einer Dokumentenhülle und viel Zeit. Das Kraft-Papier nahm die Farbe nur zögernd auf, ich muß fest reiben. Hab aber auch die Farbe genommen, wie sie aus der Tube kam, ohne weiteres Öl oder Malmittel. Einerseits besser so, damit sich das Papier nicht so voll Öl saugt. Die Farbe muß dann eher reichlich aufgetragen werden. Beim nächsten Mal gehe ich ein bißchen über die Umrisse hinaus, hier sind viele Grenzstreifen frei geblieben. Andererseits hat das Bild so auch Luft. Wie krieg ich Hautfarbe hin???

 


Am Pflanzenstand in Kuchenheim

Montag, 19. Juni 2017

Traumkatze hat ein neues Zuhause



Nachricht aus dem Tierheim "Menschen für Tiere" : Lilly hat ihre Menschen und ihr Plätzchen gefunden!
:-D

Verfilzt

Nach gefühlt langer Zeit ohne Hand-Arbeit hatte ich in den Wochen nach meinem Urlaub sehr viel Lust, was mit den Händen zu machen.
Ein alter Pullover, in der Waschmaschine verfilzt und auf Puppengröße zusammengeschnurrt, zerschnitten. Ein guter Grund fürs Nadelfilzen, womit ich experimentieren möchte.




 Die Kammzugwolle von der Filzaktion mit Eva vor ewigen Jahren ist inzwischen recht trocken geworden. Aber zum Nadelfilzen läßt sie sich gut verwenden. Es ist gar nicht so einfach, eine exakte Form hinzukriegen wie den Kreis oder den Streifen. Die Wolle schnurrt immer zusammen, also etwas mehr auflegen. Die Stückchen blaue Seide haben sich beim Filzen auch völlig verformt.



 Die Rückseiten, auch spannend. Wie wird es, wenn ich noch länger filze, wie sehr können sich die Farben durchdringen? Kombination mit gestickten Linien erinnert mich an Steine. Wollfäden verfilzen sich mit, Baumwollfäden oder anderes Material bleiben eher stehen.


 

Mit dem Kammzug in den schottischen Farben vom Wollmarkt Kuchenheim. Seide, Alpaka, eigentlich keine Filzfasern. Vor allem die Seidenfasern bleiben stehen. Assoziation an Sonnenflecken auf den Berghängen, an Wasserläufe. (Foto zu dunkel)

Stückwerk

Ein Abend mit Hörbuch, Wein und dem Drang, etwas in die Hand zu nehmen, ohne groß nachzudenken. Also Papiergründe machen. Tapetenkleister und die vielen gesammelten Bögen, Briefumschläge, Zeitschriftenseiten, Kopien ...



 Reißen und kleben. Bilder und Schriften, auf der Innenseite eines gebrauchten Briefumschlags. Mein geliebtes Quadratformat. Farbverteilungen, Lichter durch die weißen Reißkanten.



 Beim Kleben kamen Gedanken an die Bright Waters in Schottland, Wasserfälle und Bäche, wo das Wasser über die Steine schäumt. Ist das eine Technik dafür? Vielleicht über eine Farbfläche in Acryl? Und dann eine Schicht glänzendes Acrylgel drüber?

 


Alte Briefe, Aufschriften
 

 (Der Sammeltrieb: "ich könnte damit noch was machen". Wenn ich dann nichts damit mache und sich das Zeug nur ansammelt, wird es totes Gewicht und eine Belastung. Blutdruckrelevant.)

Samstag, 3. Juni 2017

Zurück zur Farbe

Vorgestern wieder einen Pinsel in die Hand genommen. Die schöne neue Aquarellfarbe, Lasurorange. Erinnerung an Steine, Felswände, Baumstämme taucht während des Malens langsam auf. Gegend schleicht sich ein.


 

Kleines Drama

Eine Blaumeise ist am Morgen in meine Wohnung geflogen und landete im Wohnzimmer, Tieger hinterher. Leider flog sie nicht durch den großen offenen Fensterflügel hinaus, sondern zum kleinen, und Tieger erwischte sie dort. Eine Gelegenheit, einen Vogel genau anzuschauen, wenn auch aus traurigem Anlaß. 



Gouache und Pastell