Die Blaufrau

Mein Bild
Malen, Zeichnen und Textilkunst haben mich mein Leben lang begleitet, je länger, desto intensiver. Ich bin gespannt, wo es noch hingeht!

Sonntag, 22. Juli 2018

Besonderes

Das neue Skizzenbuch, gekauft 2005 in London mit Ilona: hingerissen in der National Gallery, der Tate Gallery, in St. Paul's, abends im Pub, im Bus oben ganz vorn auf dem Weg vom B&B in die City, nur Augen, ein wundervolles Wochenende. Ein so schönes Buch, daß ich mich bisher nicht getraut habe, es zu benutzen. Ein so schönes Buch, daß nur etwas Besonderes würdig ist, da reingezeichnet zu werden. Nur kein Druck ;-))



 Carnation, Lily, Lily, Rose - ich denke immer, das sind nicht nur die Namen der Blumen, sondern auch die dieser bezaubernden Kinder.



 Frühstückszeichnung mit B6. Negativformen. Das Papier ist schön rauh und recht dick. Die Sonnenblume wächst aus meiner Bienenweide heraus wie eine Königin, die weit über ihren Hofstaat hinausragt.




Ein so faules Wochenende - so viel Zeit ganz für mich, und ich habe eigentlich nur der Zeit beim Verstreichen zugesehen. 
Dann hab ich mich doch noch aufgerafft. 


Buntstifte (meine Sammlung aus Derwent, Faber, Inktense) und PanPastel. In der Schale die Farben geschichtet: Grüntöne, Lilatöne, Blau. Welche Farbe hat eine Feige? Je öfter ich gucke, desto mehr sehe ich. - Das Licht kommt natürlich von der falschen Seite, nicht vom Himmel, egal. Es macht Spaß, auf dem PanPastel-Auftrag zu zeichnen, zu radieren. Noch viel auszuprobieren. 

Zwölf Feigen auf dem Teller, das erste Jahr, in dem sie tatsächlich reif werden, in diesem grandiosen Sommer. Wie dunkel werden sie, solange sie noch gut sind? Ich habe gebratene Feigen in einer Nudelsoße gegessen, Salat mit Feigen und Minze. Sonst mag ich Früchte in einem herzhaften Essen nicht so gern, aber die Feigen sind gut mit was Salzigem. Mal sehen, was für Rezepte ich sonst noch finde. 

Mittwoch, 18. Juli 2018

Was mache ich hier?

Zeichnungen für den Kurs: Linien, Tonwerte, Muster. Wie so oft ist mir nicht klar, worauf es ankommt, worauf das Kapitel hinaus will. Also hab ich einfach mal mit einer Tonwertzeichnung und einer Strichzeichnung angefangen.



Der Gartenstuhl wäre auch interessant für eine Strichzeichnung. Ein Ausschnitt mit den vielen parallelen und rechtwinklig zueinander verlaufenden Linien, dazwischen das eine oder andere Metallteil, plllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll,k (Gruß von Tieger) paar Blätter. Vom Rad nach rechts ein Zickzackmuster.

Grundierung mit HB (zu hell), gezeichnet mit B3. Die dunklen Flächen immer dunkler und noch dunkler, damit die hellen Flächen (wenig Lichter) gut nach vorn kommen. - Der Radierstift funktioniert hier besser als der Knetgummi, präziser. 




Auf einem linierten Blatt aus den Stellfeldt-Heften, und die Linierung ist nicht waagrecht! Deshalb hab ich die horizontalen Gitterlinien kräftig gezeichnet, damit ich sie klar sehe. Ganz wegradieren ließen die sich dann nicht mehr. Also noch mehr Linien. 

Ich fand es unmöglich, das Gewirr der Gartenschläuche - Wolfgang hat zwei da hängen - ganz korrekt zu zeichnen. Einige Schlingen sind selbst konstruiert, einige fehlen. Die Negativformen zwischen den Schläuchen waren hilfreich. Hauptsache, das Ganze sieht irgendwie schlüssig aus. Es ist jedenfalls Bewegung drin.

Eine weitere Schwierigkeit war, die Linien passend ins Gitter zu setzen, aber auch den Schwung der hängenden Schläuche ohne Abbrüche hinzukriegen. Die Schläuche und die Zwischenräume wären ein schönes Puzzle. 


Mir fällt auf, daß in der Aufgabenbeschreibung für das Kapitel nur Pflanzenmotive vorkommen. Da fallen Fehler nicht so auf. Bei meinen Motiven muß ich, scheint mir, präzise zeichnen, damit es nicht falsch aussieht. Sollte ich mal versuchen, es so aus der Hand zu machen? Ich vermute, falsch zu zeichnen, so daß es "richtig" aussieht (wie van Goghs Stühle), könnte viel schwerer sein als richtig zu zeichnen.  

Und ich glaube, ich sollte mir kleinere Ausschnitte auswählen. Also doch eine Idee, worauf das Kapitel hinaus will.

Dienstag, 17. Juli 2018

Ruhe und Schnelligkeit

Morgen







Abend:  Wolken bauen sich auf, eine ganze Architektur. Wolken haben sowas Ruhiges, aber sie verändern sich sehr schnell. Nach ein paar Minuten habe ich nur noch an der Skizze gezeichnet, die ich grade eingefangen hatte, die Wolken waren weitergezogen.



 Eigentlich wollte ich eine Bleistiftzeichnung machen. Auf halbem Weg hab ich umgeschwenkt, Buntstifte dazugenommen, und mich dann über mich geärgert, daß ich nicht beim Bleistift geblieben bin - nicht unterwegs vom Weg abgehen und so. Regel um der Regel willen? Ich kann (noch) nicht beurteilen, ob es gut war oder nicht. Vielleicht später mal wieder gucken. (Vielleicht ist die Frage nicht relevant.)



Endlich ein bißchen Regen, hastig und heftig, etwas Abkühlung. Die Wolken ziehen schnell durch, beeilen sich mit dem Abregnen, und es wird wieder hell - gerade Zeit genug für ein paar Striche mit dem Füller und ein bißchen Grafit mit dem Pinsel. Nicht nachdenken. Schon wird es wieder hell. 




Und nun ist das Skizzenbuch tatsächlich voll. Fühlt sich an wie eine Leistung, ein Werk, mehr als nur eine Ansammlung zufälliger Zeichnungen und Notizen, unregelmäßig gefüllt, mit langen Zeiträumen dazwischen. Viele Vorsätze, die Umsetzung läßt zu wünschen übrig. Und doch ... es ist voll!

Samstag, 14. Juli 2018

Sonntag morgen

Um fünf Uhr wach. Zeit zum Zeichnen, bevor es wieder ans Schrankaufbauen geht. 

Ein Stengel aus dem Bienenweiden-Balkonkasten, eine Rosenknospe aus dem Strauß vom Freitag, mit flammenförmigen Hüllblättern, schöne Bewegung. Von der Knospe ist gar nicht viel zu sehen.




Es fällt mir schwer, die Tonwerte zu sehen und nicht primär die Farben. Sind wir so sehr darauf geeicht, Farben zu sehen? Vielleicht, tagsüber. Und dann kommt die Frage: ist Rot dunkler als Grün? Für mein Gefühl ja. Ein Foto in SW umwandeln und gucken.




Die nächste Zeichnung für den Kurs: Tonwerte. Vor Jahren (!) im zweiten Modul war das mal dran, ich hatte es vergessen, Sarah Simblet (The Drawing Book) hat mich dran erinnert. 
Also ein Blatt mit einem mittleren Tonwert einfärben. Aber ich reibe nicht Grafit -  abgeschabte Bleistiftspäne - aufs Papier, sondern strichle den Untergrund. Erst mit HB, das zweite mit B3. Die Lust am Stricheln, das Beruhigende.




 Auf dem Stück Hahnemühle Nostalgie ist noch die Spur der Schottland-Fotos, hing lange in der Küche. Die Bearbeitung macht da noch viel mehr draus. (Ich denke immer, PC-Bearbeitung "gilt" nicht. Ist aber ein gutes Werkzeug für neue Ideen.) 




Wie ein Tuch.  Ich mag die Transparenz. - Collagen mit unterschiedlichen Papieren machen und dann zustricheln. Alte Briefe, Bilder, Farben. Noch viel dunkler machen. Und was freilegen.

  
Noch einmal Zug-Zeichnungen vom Freitag dem 13. Baustellennutzung. Die Muster der Oberleitungen.




Das vorletzte Blatt im kleinen Skizzenbuch. Ein neues binden.
Nächstes Wochenende.

Freitag, 6. Juli 2018

Angesammelt

Die Zugfahrten sind dieser Tage sehr lang: Baustellen, Verspätungen, Zugausfall. Bisher hab ich dagegen angelesen. Heute hab ich gezeichnet. 

Die Zeit nicht mit Ärger vertun. Lebendiger. Der Zug steht: ich hab mehr Zeit zum Gucken, die Zeichnung weiter zu führen, detaillierter zu werden.    
 




Wenn ich schon das kleine Skizzenbuch in der Hand hab: da gab es doch noch anderes in den letzen Wochen. 

Das unglaubliche goldene Gelb von den Staubgefäßen der Riesen-Lilien im Blumenstrauß, auf das Papier gerieben. Der Käfer, der sich vom Bahnhof aus zu mir ins Badezimmer verirrt hat und mit all seinen schwarzen Flecken gezeichnet werden konnte. (Die Käfer waren im Mai auf den Blättern eines Baums am Bahnsteig und haben sie zerfressen. Anfang Juni waren sie innerhalb von drei Tagen komplett verschwunden. Ich hab die Art im Insektenführer nicht gefunden.) 




Eine Kohle- und Pastellzeichnung von meinem Blumenkasten mit der Bienenweide-Mischung, und ein Abdruck davon.




Noch etwas aus dem Pflanzen-Tagebuch, mit den farbigen Grafit-Stiften und Inktense.