Die Blaufrau

Mein Bild
Malen, Zeichnen und Textilkunst haben mich mein Leben lang begleitet, je länger, desto intensiver. Ich bin gespannt, wo es noch hingeht!

Samstag, 29. Juli 2017

Regen und Schätze

Es fällt mir schwer, in das Klagen über den Regen einzufallen. Ich mag den Regen. Als es am Donnerstag so verhangen war und trotzdem nicht regnete, hab ich den Regen vermißt.




 Unser Haus (ungefähr) im Regen. Rapidograph, der schwarze und weiße Kohleblock.




Erinnerung an den Regen im Glen Affric auf dem Weg zur Allt Grannda Schlucht. Im hellen Regen erschien der Berg, auf den ich zulief - eine der Five Sisters of Kintail - riesig und gleichzeitig kaum zu erkennen, eine blaß leuchtende Form. Viel zu naß zum Fotografieren, das Bild blieb wie so viele im Kopf.
Kohleblocks und etwas grüne Pastellkreide. Die Kohleblocks sind wunderbar für Schichten. 

Schätze: Petras Pastellkreiden, Ölpastelle, Aquarellkasten, Acrylfarben, Pastellblock - richtige Kostbarkeiten. Sie finden ein Heim bei mir zum weiteren Gebrauch. Ich sehe es eher als Dauerleihgabe. Freue mich darauf, zurückzuleihen.(Wie bei meinen Wandersachen.)



 Die Schatzkisten, geschlossen.



Bescherung




 Wunderschöne Farbflecken um die Näpfe herum, das kriege ich auf einem Blatt nie hin. Die Farben, Winsor & Newton, sind ganz anders als meine Schmincke- und Lukas-Farben.

Samstag, 22. Juli 2017

Petersilie Suppenkraut

... wächst in unserm Garten.
Unser Lieschen ist die Braut,
kann nicht länger warten.
Platz gemacht, Platz gemacht,
für ...

Ich glaube, ab da hab ich mir früher den Text ausgedacht.




Neocolor 1 und 2 und ein bißchen Aquarellfarbe, auf ungeeignetem Papier, das vergesse ich immer bei meinen beiden Skizzenbüchern. So lange es sich nicht auflöst - was auch schon passiert ist.

Wieviel Detail ist nötig, um den Eindruck eines Bündels Petersilie wiederzugeben; wann ist es zuviel, überzeichnet, wie Emanuel Lepage schreibt (Frühling in Tschernobyl, ein wunderbares Buch). 

Die Liebe zum Bleistift



 ... erwacht immer, wenn ich mir Zeichnungen von Alan Lee anschaue. Und dann geht es los. Steif, ungeschickt, aber ich zeichne. 


 Ob ich es je schaffen werde, Wald zu zeichnen? Ich habe extra ein paar Fotos zum Üben gemacht. Rausgehen wäre noch besser. Morgen ...




Kritzelei mit Bleistift hat noch andere Facetten als mit Tusche, der Kontrast zwischen den ganz feinen Linien und dunklen, und den schattierten Bereichen. Weitermachen auf diesem Blatt. Wie gern würde ich die Zeichnungen von Bernard Schulze nochmal sehen! 
 



Unterwegs: Schwimmbadbesuch im Ahrweiler Freibad










 Fensterblick, jeden MOrgen großes Kino am Küchenfenster


Und Zugfahrten: schnelle Blicke, schnelle Linien und dann ein bißchen Erinnerung. Ein sicheres Mittel gegen die Aufregung, wenn der Zug stehen bleibt - mehr Zeit zum Zeichnen! 







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Zwei Junikäfer, die Tieger abends gefangen hat, hab ich aufgesammelt und zum Zeichnen aufgehoben. Sie haben erstaunlich viel Behaarung, sogar auf den Flügeldecken sind winzige Härchen. Nicht Bleistift, sondern der Artpen, Tinte. Die Rückseite der Feder zeichnet feine Linien.

Freitag, 7. Juli 2017

Wegränder und die weite Weld

Von ganz nah: Seifenkraut, Odermennig, Wilde Resede
Auf dem Weg von Bad Neuenahr nach Hause am Wegrand gepflückt.









Raum-Teiler: Habichtskraut, meine Korbblütlerin



Von ganz weit weg: Nach dem Titelfoto auf GrasArt von Ingo Arndt. Wachsstift mit Tinte drüber, Fingerspitze und Fingernagel

Gekrakel: Dürfen, nicht sollen

Meistens am Morgen, wie Morgenseiten schreiben. Daher vielleicht auch die Werkzeuge: Rapidograph, Füller, Wachsstifte, Buntstifte, alles was auf meinem Küchentisch steht. Die Regel, sorgfältig zu beachten: kein Plan, keine mechanische Wiederholung (passiert leicht, wenn ich mit dem Kopf woanders bin als mit der Hand), kein "Das soll so oder so aussehen" (darf aber). 










Tee zum Verwischen, Fingerspitze statt Pinsel. Verschiedene Arten Tinte, und in welche Farben sie sich auffächert. Das stark saugende graue Skizzenpapier löst sich bei Feuchtigkeit sofort auf; das Kraft-Papier verträgt sie gut. Ich mag es von Mal zu Mal lieber, die Farbe, die Streifenstruktur und die beiden Oberflächen, leicht samtig oder glatt. (So hätte ich mal während des Strich-Moduls im Kurs experimentieren sollen - kusch!)


Der Vorgang ist ein Balanceakt zwischen Konzentration und Weite, also Alexander-Technik pur. Es freut mich, daß ich die Balance auch länger halten kann. 
Echos von Schottland, Steine, Wasser ... Große Lust auf mehr: anderes Papier, zum Beispiel ein großer Bogen Kraft-Papier, glattes Aquarellpapier für viel Nass, eine Leinwand mit Ölstiften und Terpentin- Verwaschungen und Bleistift-Linien, die sich ja angeblich immer wieder nach oben arbeiten. Langsam lerne ich, daß ich Ideen nicht festhalten und horten muß. Sie kommen aus dem Machen.