Die Blaufrau

Mein Bild
Malen, Zeichnen und Textilkunst haben mich mein Leben lang begleitet, je länger, desto intensiver. Ich bin gespannt, wo es noch hingeht!

Sonntag, 30. Oktober 2016

Nachricht an mich selbst

Ich mache noch. Bin dabei. Müde heute, nachdem ich das erste Viertel des Gartens umgegraben habe (umgestochen, wie Micha sagt), in goldenem Oktober. 


"mein" roter Weinberg
 

Eine von Wolfgangs Sonnenblumen, sie lassen immer so schwer die Köpfe hängen.

 

Die Erde ist locker, nach dem Regen gut durchfeuchet, krümelig. Ein Haufen Regenwürmer, und die Engerlinge, (die ich mal gezeichnet hab aus der Erinnerung). Ein Engerlinggesicht.
 

Außer Regenwürmern, Engerlingen und noch einer schönen Portion verirrter Kartoffeln gab es im Unkraut auch einige Fingermöhren, köstlich.
 
 

Montag, 24. Oktober 2016

Welches Tier?

Weiter überlegen, welches Tier wohl mit dieser Schamanenmaske gemeint war. Welches Tier hat so eine Nase? Bär? Die geschlängelten Formen auf den Wangen hab ich in anderen Masken gefunden, und an Totempfählen, waren Flügel. Der Rabe. Weiter überlegen. - Erstmal Farbe ins Gesicht, mit Pastellstiften. Auch eine Art Ausmalen. Warme Farben gegen das Petrol der dunklen Linien und Formen. 




Ein bißchen Picasa. Farbumkehrung ist mal wieder attraktiv, die kühlen Blautöne. Die Schwarzweiß-Variante sehr archaisch, unten rechts unheimlich, geisterhaft. In der extremen Vereinfachung ein Druckstock.





Eine Kopie der durchgepausten Linienzeichnung, in die Bereiche des Gesichts zerschnitten. Die Augenpartie wie eine Maske mit Handgriff. Was kann alles weggelassen werden?


 


Ausgeschnittene Formen sind fertig und fast arrangiert, aber das poste ich, wenns fertig ist. - Die übrigen vier Gesichtsbereiche sind jetzt vier einfache Umrisse - die jetzt in ihre Formen zerlegen und etwas auseinanderziehen, Zahnzwischenräume auch ausschneiden. Ja, gute Idee. Arbeit für die nächsten Abende.

Das rechte Auge im Detail. Ich mag die Linien, die nach rechts runter zur Wange gehen und den petrolfarbenen Streifen kreuzen. Die Augenpartie ist sowieso die interessanteste, das Linienspiel um die Augen. Die ganze Partie groß und farbig? Noch mehr Arbeit für die nächsten Abende. 
 



 Unerwartete Symmetrien ...

 


Das Herbstprojekt. Die Anordnung ist sicher inspiriert von dem Buch über Wegkreuze, das ich im modernen Antiquariat gefunden habe. Ein Wegstein mit aufgehendem dunklem Mond. Herbstfarben, so grau wie die Tage jetzt sind. Laubfarbe muß noch rein - farbiger Sticktwist für die Linien, golden und rot und rotbraun. Ist das eine Nische mit zwei Türen, die geschlossen sind?

 

Samstag, 22. Oktober 2016

Gesicht eines Tages


 Regen, endlich. Die Ahr hat schon wieder ein bißchen mehr Wasser - leider nur ein bißchen. Der Rhein ist immer noch so niedrig, dass die Kiesbänke freiliegen. - Der Wanderstich, diesmal mit dem Lieblingsfüller auf teilweise noch feuchtem Grund. 


 Frühstück mit Aquarell. Ein Farbfleck, zwei, ein paar Striche mit dem Füller.  - Auf dem Küchentisch liegen die Nüsse in den stacheligen Hülsen - das richtige Wort? Sie sehen aus wie explodierte Schalen, wie zerfetzte Hände. Liegen auf der Nussallee auf dem Bürgersteig. Sie gehören in mein Pflanzentagebuch.



Schwarze Tusche über Gouache, ein Papier aus dem ersten Modul, liegt schon seit vorgestern hier und wartet. Eins aus dem Stapel der gelungenen Papiere. Schön, wie die Farbe durch das Schwarz scheint (erinnert an das große Bild in der Ausstellung zum heutigen Zeichnen - war das in Brühl? nein, Leverkusen), die Kontur des Gesichts rechts wird damit angedeutet, es ist mehr als nur ein Muster.   

Mittwoch, 19. Oktober 2016

Nur gucken

Zu mehr hat es nicht gereicht - falsch: zum Gucken und Ausprobieren muß ich mir eine Lichtung Zeit freischaufeln, aus dem Alltags-Machen-Modus bewußt heraustreten. Inhibition (Raum zum Atmen, zum Sehen, Raum für alles Mögliche - eine weitere Umschreibung für Inhibition). Gestern abend auf dem Küchentisch.

Das Taschentuch Nummer zwei



 So weit gediehen. Eine neue Form ist dazugekommen, das Schachbrett, ein "Auswuchs" der Vorstichreihen. Spricht mit den Stoffquadraten, nimmt das aufgenähte Patchworkstück auf. Schachbrettblume, fällt mir ein.






Und jetzt komm ich erstmal hier nicht weiter, weil mir das graubraune Stickgarn und die weiße Nähseide ausgegangen sind. Ich kann sie erst am Samstag nachkaufen.


Der sanfte Stern

 


Wo wird der mal landen? Sicher nicht auf dem bunten Sammelsurium, auf dem er jetzt liegt (ausgebreitete Stückchen auf dem Küchentisch, bedecken schon einiges an Fläche). Er ist wie ein Vexierbild, auf dem das Auge hin- und herschaltet und sich nicht entscheiden kann. So viele Formen darin zu sehen. Mir gefällt das Un-Exakte im Exakten, es ist ein bißchen spielerisch, offen, ein Augenzwinkern. Die traditionellen Patchwork-Formen sind mir immer etwas streng, besonders wenn sie aus neuen Stoffen gemacht sind. 


Hin und her


Ich brauch wirklich eine neue Kamera! Zwei Stückchen aus dem Walnußglas auf den zusammengesetzten Stoffproben (das waren teure italienische Stoffe, damals aus Berlin, von Sabine abgegriffen, glaube ich; feine Wollstoffe, ein schöner gedämpfter Hintergrund. Ich hatte sie für mein altes Boppard-Projekt beiseite gelegt, das nicht über einige teilweise ganz schöne Proben hinausgelangt ist. - Meine Bestandsaufnahme steht noch aus.) Die gedämpften Farben passen gut aufeinander. Vielleicht zu gedämpft?

 



Mein geliebter alter Schlafanzugstoff. Und schon ist da eine Art Gebäude mit Kuppeldach. Und schon ist da eine Art Landschaft. Wie schnell wir etwas eine Bedeutung zuschreiben. 

 

 dunkler und heller Himmel, es steht in der Nacht und im Tag (wie aus Mio, mein Mio)


 Die Variante (oben) gefällt mir ganz gut...



ein Turm auf der Grenze zwischen Nacht und Tag
 


das ist aber auch ganz schön - vom hellen Vordergrund in den dünklen Hintergrund

 

Erstmal weggelegt. Es hat Zeit ...


-------------

Die Jahreszeit beginnt, in der ich meine Wohnung an den Wochentagen nur noch bei künstlicher Beleuchtung sehe. Alle Farben verfälscht im Lampen- oder Kerzenlicht. Und jetzt regnet es, seit gestern abend, auch das ist dunkel. Ich genieße den Regen, den Gedanken, daß sich der Rhein wieder füllen und seine Kiesbänke zudecken kann. Die Kraniche ziehen jetzt über Bonn und das Drachenfelser Ländchen und über den Scheidskopf, wo wir sie vor Jahren mal gesehen haben, aber das war erst im November ...

Sonntag, 16. Oktober 2016

Gesicht in Streifen Fortsetzung





 Links die schwarzen Streifen aus dem Gesicht rausgepaust, rechts die hellen Stellen, wo die Haut frei geblieben ist oder weiß angemalt war. Sieht unheimlich aus. 


 
Schablone von der Negativzeichnung, mit Bronzelack angesprüht. Ich hab die kleinen Muster über dem linken Auge weggelassen, damit es nicht zu kleinteilig wird, auch die kleinen Muster rechts. Vielleicht sollte ich da noch einen Streifen als Unterkieferkante reinschneiden. Mal in Paint ausprobieren, wie das aussieht. - Möglichkeit, das Gesicht aus ausgeschnittenen Papierstücken zusammenzukleben, dann könnte ich für die beiden Stellen mit den kleinen Mustern auch so ein Papier nehmen - vielleicht was ganz Kitschiges!






 Hintergrund beim Einsprühen - meine Schreibtischunterlage aus Tapete mit Probedrucken.












 Die ausgeschnittenen Stücke etwas auseinandergezogen als Druckstock aufgeklebt. Das größere sieht fast wie ein Profil aus.











 Zwei Schablonendrucke übereinander, Siena und Schwarz, mit Gouache. Natürlich war die Farbe zu flüssig und lief unter die Schablone. Das Blatt ist gewebt und war mit Tee vorgefärbt. Die Streifen lösen sich etwas. - Das Gesicht sieht aus wie ein altes Graffiti, das man zwischendurch mal erneuert hat.

Farben: Ich hab eher warme, erdige Farben genommen, Siena und rötliche Hintergründe. Wie sähe das mit kühlen Neontönen aus? Mit Picasa probieren.
 Blaue Gouache auf einem alten Stück gefärbtem Papier.
 Hier auch noch mal, die alten Kreise mit Aquarellfarben. Endlich kann ich was mit den gesammelten A5 Papieren machen, mit den Farbproben und Kleckspapieren.
 Mit schwarzem Neocolor 2 durchgezeichnet, damit die Form endlich mal klar wird.
 Die erste vom Transparentpapier übertragene Zeichnung, mit schwarzer Tinte ausgemalt und mit Gouache übermalt und getropft. 















 Ein bißchen in Paint rumgespielt und diese Zeichnung verzerrt. Einiges kann man wirklich gut auf dem Computer ausprobieren. Diese T-Form über allem ist prima.














---------------

Ein später Spaziergang in der Oktobersonne




getarnter Jägerstand , interessantes Gewebe



Hornissennest in der Silberberghütte

Gesicht in Streifen




Ein Moment zum Innehalten und Schauen und Überlegen. Der Sonntagmorgen, Stille bei knapp über null Grad und leuchtendem Nebel, in den die Sonne von Osten hineinstrahlt. - Ich gucke jeden Tag bei Jude Hill nach etwas Neuem, blättere in ihren alten Posts und lasse mich von ihren Farben und Stickereien und Gedanken überspülen. Dadurch bin ich eher in den Stoffsachen "drin" als in meiner Arbeit für den Kurs. 

------------------------- 

Die schwarzen Linien der Gesichtsbemalung auf Transparentpapier durchgepaust und auf Universalpapier übertragen. Am linken Unterkiefer hab ich was konstruiert. Die Linien dürfen nicht zu grade sein! 

Wie viel Gesicht hier trotz der Vereinfachung noch ist! Links viel mehr Auge in dieser großen leeren Form. 
- Wie viel könnte ich noch weglassen? -> auf Paint probieren
- nur auf die Streifen rechts reduzieren, links nur die Begrenzung des Gesichts

- etwas 3D rein: schneiden und anheben
- zwischen die geschnittenen Streifen was rein weben


 
Nochmal vereinfacht. Ich denke an eine Schablone. So ganz ist das aber noch nicht ausgereift. Ich denke, die Tierspuren (erscheint mir so) rechts könnten noch weg, und die drei Balken am Kinn links, und der eine freie Strich unter dem rechten Auge. Und die Linien links könnten in einer dicken Linie zusammengefaßt werden.

- könnte ich diese Form so ausschneiden und auf farbigen Hintergrund legen? Die Form dann einfärben?
- Habe gestern (unter anderem) gepatchte Papiere ausgesucht als Hintergrund
- die Linien/Balken eignen sich auch zum Sticken 

Jetzt ist Zeit zum Machen - wenn der Stapel der Ideen eine gewissen Dicke erreicht hat, wird es zu viel, zu drückend, und ich kann nicht mehr beurteilen, was ich zuerst machen sollte. Im MOment denke ich, weiter vereinfachen bringt am meisten, dann krieg ich wahrscheinlich Formen hin, mit denen ich gut weitermachen kann.


  

 

Donnerstag, 13. Oktober 2016

Weitere Kreise

Nun verfolgen sie mich ...




Nuß-Pangani, leicht verbrannt, aber das ist bei Nußplätzchen nicht so schlimm

Die Kreisüberlegung von gestern geht nahtlos in die Süirale über.
 



ein Erinnerungskreis: Zeichnung vom Juli von der Korbblütlerin
 
 

Mittwoch, 12. Oktober 2016

Kreise ziehen

Julia Cameron schreibt an verschiedenen Stellen, daß Suppekochen ein prima Mittel zur Anregung der Kreativität ist. Plätzchenbacken fällt bestimmt auch in diese Kategorie. (Kann aber auch zum Mittel der Vermeidung werden.)


 


 Linzer Törtchen


Himmel und Stern

Herbsthimmel.Erinnert mich an die Reise 2008, White Peak, Dark Peak, auch im Oktober. Die schönsten Himmel jemals zwischen Regen und Sonne über den viktorianischen Stauseen am Pennine Way, von Standedge nach Mankinholes. 




 

und der Beginn eines sanften Sterns, mit selbstgefärbtem Garn gestickt. Quadrate und Dreiecke. - Das Sticken ist leicht, die Nadel gleitet durch den mürben oder grob gewebten Stoff wie ein Fisch durch Wasser, ein Vergnügen für meine Mittelfingerkuppe und die Hornhaut darauf. 


Maske



 Eine Tlingit-Schamanenmaske für den Kurs. Ich rätsele noch: Eine Schlange auf der linken Wange? Blätter auf der rechten und unter dem Kinn? Auch die Ohren sind Blattformen. Wasserläufe um die Augen? Was bedeuten die Formen oben auf dem Schädel? Die Zeichnung ist noch nicht fertig, das ist erstmal nur neugieriges Sehen.


Quadrat, Rechtecke, Kreisbogen über ein paar Buntstiftflecken. (Ich glaube, da hatte Karin die Progresso Buntstifte ausprobiert.) Der Aufbau auf dem Hit-Flachdach, Spiegelungen in den Fensterscheiben. Neue Formen, alte Formen wiederentdeckt, ein Moment des Sehens beim Frühstück.


Ich habe meine Kreise gezogen zwischen Plätzchenbacken, Fotografieren, Sticken, Zeichnen; Erinnerung und Gegenwart; einem fremden Land und einem vertrauten Blick aus meinem Fenster. Kreis: Berührt viele Punkte, die an ganz verschiedenen Stellen liegen können; die schon durch die bloße Möglichkeit dieser Kreisbahn verbunden sein können. Ich bin ein Kreis.