Die Blaufrau

Mein Bild
Malen, Zeichnen und Textilkunst haben mich mein Leben lang begleitet, je länger, desto intensiver. Ich bin gespannt, wo es noch hingeht!

Freitag, 31. Juli 2020

Juli-Strauß

Spaziergang letzten Sonntag: die Wegränder voll mit  wilder Möhre, weiße gewölbte Dolden, und Rainfarn. Ich habe einen Strauß geschnitten, gestern einen neuen, und mit Pastell und anderen Stiften gezeichnet. Mal wieder eine kleine Reihe.




Erste Skizze mit Ölpastell



Abdruck, durchgerieben




Der ganze Hintergrund, Tischplatte, Tischedecke mit Gouache, Strauß und Glas mit Pastell, später oben beschnitten, weil ich mal wieder so einen gleichmaßigen Rand gelassen hatte - das unbewußte Streben nach Harmonie. Ich habe mir angewöhnt, halbwegs blind zu zeichnen, merkwürdig. Dieses Blatt ist am nächsten am realen Motiv, aber ich spüre den Unterschied zwischen kleinem und größerem Format.





Farbfelder in Pastell angelegt, dann Kohlestift in blinder Kontur drüber, dann noch ein paar Akzente mit Pastell, vor allem das Fliederblau. Die Kohle vermischt sich mit der Pastellfarbe. Wirkt sehr massiv. Rauhes braunes Skizzenpapier, zum ersten Mal benutzt.


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Juli-Strauß 5

Der bisher letzte Versuch: Federzeichnung mit Bister in blinder Kontur, dann mit PanPastell  und weichen Pastellkreiden drüber. Das macht viel Spaß, ich möchte es mit Landschaft probieren. Von der Abbildung zum Eindruck.

Ich habe sehr lange eigentlich nur Skizzen gemacht, ausprobiert. Jetzt hab ich das Gefühl, ich kann gar nicht mehr so malen wie früher, vor dem Distant Stitch Kurs. Das war eine große Zäsur. Jetzt muß ich das Malen wieder neu finden.

Sonntag, 26. Juli 2020

Alles immer da ...

Nachlese vom Zoom-Kurs gestern, Zeichnerische Kompositionsübungen an der Alanus-Akademie. Eine Nacht späte, ein paar Stunden im Wald später, eine Eichelhäherfeder und einen Juli-Strauß aus Wilder Möhre und Rainfarn später ... nun ist der Kopf wieder freier.

In letzter Zeit scheint alles zusammen zu kommen. Und auch der Kurs paßte gut in diese Re-Vision. In der Besprechung der Kompositions-Prinzipien und -Möglichkeiten und in der Betrachtung der entstandenen Arbeiten bin ich auf so vieles gestoßen, was ich "irgendwie" schon wußte und schon sah, aber diesmal in einen Zusammenhang gebracht. Sehr reichhaltig!

Aufgabe 1: 5 Alltagsgegenstände auf einem A2 Format anordnen, die Variationen fotografieren, drei aussuchen und sagen, welche einem am besten gefällt. 









Das war meine Wahl. Ich mag die kompakte Form gegen die Linien, die durch die Schatten nochmal variiert werden. 


2. Aufgabe: aus gerissenem Papier Formen legen auf A3, dabei Kompositionskontraste beachten; mit vorgegebenen Begriffen assoziieren
 



 Flüstern


Stau


Geisterspiel



 Transzendenz


 Gefunden

Obwohl wir ausführlich über die Arbeiten sprachen, fällt mir erst jetzt auf, daß die letzten drei alle die Diagonale von unten links nach oben rechts betonen. Wie Martin sagen würde: Nicht falsch, aber nicht bewußt. Wie bei der Alexander-Technik: mir bewußt machen, was ich tue.


Aufgabe 3: Lineare Zeichnung der 5 Gegenstände auf A2 mit Aufmerksamkeit auf die Kontraste (Richtung, Größe, Form, Anordnung - ich kriege die Begriffe schon nicht mehr zusammen)  



 Mit Zeichenfüller, weil ich ja brav ein Medium mit gleichbleibendem Strich genommen habe, wie in der Versuchsanordnung vorgesehen - keine ausdrucksvollen Striche, keine Schraffierung oder Schummern oder sonstwas. Nur Linien. Das fiel schwer! Und die Größe war auch schwer hinzukriegen, ich hab alles etwas kleiner gemacht, als ich eigentlich vorgehabt hatte, die Gliederpuppe und der Krug sollten kräftig angeschnitten sein. Ich hätte die Gliederpuppe viiiiiiiel größer machen können, sehe ich jetzt, das wäre gut gekommen. Abstand bringt einiges.


4. Aufgabe: Blatt halbieren und eine Hälfte weiter bearbeiten und intensivieren, mit gleichem Mittel.




Auch hier hätte ich einen Teil der Gliederpuppe nehmen können. Das ist mir gar nicht eingefallen. Wollte den Krug einbauen, weil ich den so gern mag - habe dann überlegt, was das mit dem Bildganzen macht und dachte, ok. 
So könnte es gehen: die Ideen kommen lassen und dann gucken, wie ich sie einbauen kann, und dabei an die Komposition, an die ganzen Kontraste denken und was sich damit ausdrücken läßt. Kombination von Intuition und Nachdenken, wobei die Intuition zuerst kommen muß. Das allein ist schon ein wertvolles Ergebnis für mich. 

Wie schön es ist, sich mit anderen über das auszutauschen, was man gemacht hat, und die Arbeit der anderen zu sehen. Martin sagte, man lernt mehr aus den Arbeiten der anderen als aus den eigenen, weil man für die eigenen so betriebsblind ist. Das sei auch der Sinn von Kursen und Kunststudium. (Dieser Blog ist ja mein Versuch, meine Betriebsblindheit etwas auszugleichen.) Seine Aussprüche während des Tages haben bei mir jedes Mal Aha-Momente bewirkt. 

Welche gab es noch? Daß das beste Mittel bei der Arbeit an einem Bild das Reduzieren ist. Daß wir uns so gern auf ein Objekt stürzen und das liebevoll malen oder zeichnen, daß wir das Bildganze darüber vergessen. Daß wir unbewußt immer und sehr stark den Drang zum Harmonisieren haben - mittige Anordnung, gleiche Größe, Ausgewogenheit - und daß es gut sein kann, bewußt Spannung zu schaffen, um das auszudrücken, was wir wollen. - Das sind nur einige, mir fallen bestimmt noch ein paar ein ...

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Videokonferenz ist was Anstrengendes! Wir hatten nicht nur einen strammen Zeitplan (was essen und einen Tee trinken mußten wir zwischendurch einbauen), sondern es fehlt auch was Wichtiges, wenn man sich mitteilt, aber nicht zusammen im Raum ist. Und ich habe den Eindruck, daß wir ständig versuchen, dieses fehlende Element auszugleichen, vergeblich. Nach dem Kurs war ich so fertig wie lange nicht. Bereichert und erfüllt, aber total hinüber. 

Und jetzt ein Bild ... ich habe so lange nur Skizzen gemacht oder Studien, aber kein Bild (außer mit Textilien). Und ich denke, es sollte was Jetziges sein, keins der Urlaubsbilder, obwohl es da reichlich Anregung gibt.
 

 

Donnerstag, 23. Juli 2020

Tieger- und andere Übungen

Muß wieder lernen, Tieger zu zeichnen - habe so viele alte Zeichnungen von ihm gefunden, bei denen ich mir denke: das kann ich gar nicht mehr! Also wieder üben. Er muß nur lange genug stillhalten, das kann schwierig sein, besonders wenn dann soviel perspektivische Verkürzung reinkommt wie hier. Ich hab mich noch nicht entscheiden können, ob die hier gelungen ist oder nicht, das seh ich wahrscheinlich erst nach ein paar Tagen oder Wochen.




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Der neue Schablonierpinsel aus dem Knauber-Ausverkauf, mit Gouache durch zwei Schablonen in mein Wander-Tage-Buch mit den farbigen Papieren. Das Stupfen mit dem Pinsel ergibt eine matte, etwas körnige Farbstruktur, und man kann gut abtönen, aufhellen, eine neue Farbe reinmischen ... Das wäre was für Steine.





Das gleiche Verfahren im Aquarellskizzenbuch. Die Form ist mit klein gerissenem Malerband abgeklebt, ich wollte eine unregelmäßige Kante haben. Es ist etwas Gesicht-Ähnliches daraus geworden, vielleicht ein Wasserspeier - oder ein Erdteil ... 

Hier wirkt die körnige Struktur noch schöner. Und auf einer größeren Fläche lassen sich die Farben schön auf dem Papier mischen. Ein bißchen wie Modellieren. Die weißen Schlieren wollte ich ausprobieren für die Lichtlinien auf Wasser, aber so richtig gut kommt das hier nicht. Der blaue Hintergrund ist mit dem Fächerpinsel vermalt, dabei die 1 etwas verwischt - viele Möglichkeiten. Weiter probieren. (Und endlich mal wieder ein Bild machen nach den vielen Proben der letzten Jahre.)


 Siena, Ocker, Umbra, Aquamarinblau, Weiß
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Der Vollständigkeit halber ein Blick aus dem Schlafzimmerfenster mit dem Haus, das bei Sonnenauf- und -untergang so schöne Rosatöne hat und mit Pastell gemalt werden möchte. Und mein Klee. Und Tieger.




Füller und Filzstift auf Steinpapier.  Wirkt im Moment auf mich ungeschickt und langweilig, aber wenn ich bei der Rückschau in den letzten anderthalb Wochen etwas gelernt habe, dann: machen, machen, machen.













 

Sonntag, 19. Juli 2020

Ausflug

Eine kurze Runde mit dem Fahrrad; gemütliches Gleiten durch den warmen Spätnachmittag an der Ahr entlang. Leute sitzen zusammen an der Ahr auf den freigelegten Sandbänken, planschen in der Ahr. Die ersten gehen nach Hause, mit großen Taschen und nassen Haaren.

Neues kleines Skizzenbuch im üblichen Format, ich hab mich sehr daran gewöhnt.




 Von einer freundlichen Bank bei Ehlingen.



Bei der Reiterbrücke bei Lohrsdorf gibt es einen kleinen Aussichtsturm, von da aus Blick nach Lohrsdorf. Was ist das für ein Turm? Nachforschen. Ich wollte immer schon lernen, wie man eine Häusergruppe wiedergibt. Üben.

Nachdem ich eine Woche lang meine Sachen fotografiert und eingescannt habe (hätte nie gedacht, daß das so viele sind!), hab ich große Lust bekommen, draußen zu zeichnen! (Tiegers Beitrag: bhhhhhv vcccccc) 
 

Sonntag, 12. Juli 2020

Wortkarg

Das Textilbuch zum Wochen-Workshop von Mandy Patullo. Darüber hab ich jetzt im Stitch Club schon so viel geschrieben, ich hab gar keine Lust auf Wiederholung. Deshalb lass ich das jetzt mal so stehen.












 

Abfall

Eine Idee, die schon lange im Kopf herumgegeistert ist, leise, im Hintergrund, aber beständig: abgeschnittene Garnreste und Stoffschnipsel zusammenstellen, mit einem flächigen Stich befestigen. Endlich mal gemacht, mit Zickzackstich. 





Ein Kommentar zu der Maikorb-Collage, mit den Stücken, die ich da von den aufgenähten Stoffen abgeschnitten habe und den Fäden, die da abgefallen sind. Kommentar ist eine gute Bezeichnung! Das nächste Stück ist schon in Arbeit, ein kleines Textil-Skizzenbuch ...

Ich bin mit dem Posten hinterher, weil ich die Fotos nicht mehr einfach hochladen kann, die müssen erst in ein Google-Album. Geht immerhin. Mich nervt es immer, wenn ich Zeit und Überlegung in die IT investieren muß, damit ich das machen kann, was ich will. Alles Manuelle ist viel direkter. Aber fairerweise: die Möglichkeiten von IT und Internet sind sagenhaft, ich vergesse das immer, es ist so selbstverständlich geworden. Da kann man ruhig mal Zeit reinstecken.