Durch die Pause habe ich meine Regeln gelockert, erlaube dem Stich, sich zu entfalten. Immer noch Vorstich
(running stitch gefällt mir viel besser, walking stitch wäre am besten, eine Bewegung Schritt für Schritt, die diese Spur hinterläßt; Gehstich? Wanderstich? manche Wörter klingen nur blöd, weil man nicht an sie gewöhnt ist, andere sind einfach blöd)
aber Vorstich mit mehr Variationen.
Die senkrechten Reihen verziehen sich zu Formen (inspiriert durch Jude Hill). Hat was Organisches, die zuerst gestickten Vorstichreihen sind völlig transformiert (das Wachsen einer Galle auf einem Blatt? Wie geht das vor sich? Nachgucken!) Die Bruchlinie links eine deutliche Grenze.
Geologie, Faltung, Brüche, Verschiebungen
Und mehr schräge Regenlinien. Abrutschen, hangabwärts, fließen ... Eine Karte in wanderndem Vorstich. Wie die Umgebung von Boppard und Buchenau mit den vertrauten, über Jahre hinweg immer wieder begangenen Wegen, die Lieblingswege sehr oft, andere nur hin und wieder.
Wechselständig
Organisch, ein Stengel, Blätter
Die durchgehende Linie: Vorstich hin und zurück.
In den Blättern auch Plattstich.
Der Stickrahmen hilft dabei sehr. Bin froh, daß ich die kleinen einfachen Stickrahmen noch habe, die ich mir in Berlin für Kurse angeschafft habe, die sind gut für unterwegs.
Ich bin froh über diese "Auswüchse", weil sie so direkt beim Sticken entstanden sind: "Ich könnte ja probieren ..." Keine Absicht dabei, sondern Wachstum. Ich habe ein anderes Gefühl dabei als wenn ich mir sage: so, jetzt probierst du mal was aus.
Alles was ich da mache, gibt es schon hundertfach, trotzdem ist das mehr meins, als wenn ich was "Originelles" versuche.
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