Die Blaufrau

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Malen, Zeichnen und Textilkunst haben mich mein Leben lang begleitet, je länger, desto intensiver. Ich bin gespannt, wo es noch hingeht!

Montag, 14. November 2016

Einen Abschluß finden

Dieses Kurskapitel ist eins von denen, bei denen ich keinen Abschluß finde. Das Thema, ein von mir ausgewähltes Gesicht zu verändern, ist spannend; ich habe viele Ansätze, verfolge einige, es kommen immer mehr Ideen, die Ideen verzweigen sich, der Zusammenhang geht verloren; hat das, was ich mache, noch Verbindung zur Aufgabenstellung ... wenn ich dies noch mache, bin ich fertig ... nein, da taucht jetzt noch ein Loch auf ... ich hab nicht genügend Notizen gemacht ... das hab ich übersehen ... hier reicht es noch nicht ... das ist alles nicht gut genug ... ich muß noch einmal anfangen ... Kenn ich aus dem letzten Modul, von der Arbeit an dem Buch. Die schöne spannende Aufgabe wird zu einer Last. Vertrautes Schema. Geht mir bestimmt nicht allein so. An welcher Stelle setzt die Selbstsabotage ein? - Aber vielleicht sieht so einfach nur der kreative Prozeß aus. Kein Zeichen von Versagen, von Nicht-Können, sondern die Kehrseite der Medaille, der glücklichen Entdeckungen, der Freude. Akzeptieren.

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Der Bericht vom Wochenende, von zwei langen Nachmittagen Druckwerkstatt. Die Gelli Plate wird mir langsam vertrauter. Aber da ist noch viel zu lernen. 



Blätter gesammelt beim Spaziergang mit Karin; der zweite Druck hat getrocknete Farbreste von der Gelli-Plate mit abgenommen. Drübergemalt mit Brusho und Nußbeize
 




Das Gleiche mit dem Gingko aus Bonn. Die Scans sind in der Bearbeitung ein bißchen zu blaustichig geworden. Unglaublich, wie die Textur der Blätter von der Platte aufgenommen und wiedergegeben werden! Eine Sammlung anlegen, jetzt wo die Blätter freiwillig gegeben werden ...
 



Erster Druck: drei Farben, mit dem Webkamm gemustert

 

Zweiter Druck von diesem Auftrag, ghost print; getrocknet und mit dem nächsten Farbauftrag abgenommen

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Und meine Tlingit-Maske:
die übertragene Strichzeichnung mit Rubbelkrepp nachgezogen und mit einem Farbauftrag in Ocker, Rot und Umbra, mit Wellenlinien gemustert, bedruckt. Um das Gesicht herum dunkel übermalt, die Linien abgerubbelt und mit hellblauer Gouache übermalt. - Man könnte auch Flächen abdecken ...




der Ghost print: das Gesicht tritt hinter den Wellenlinien zurück, ertrunken ... hinter Schleiern verborgen ... wie wird das mit einer Lavierung aussehen? Welche Farbe?
Die Arbeit mit der Platte schubst mich auf immer neue Wege, wahrscheinlich hätte ich bei einer vertrauten Technik bleiben sollen. Das hier ist ein ganz neues Kapitel. S.o.


 

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Ich hatte den Paper Cut unter die Platte gelegt und auf die Platte einzelne Bereiche gemalt, nach und nach gedruckt. Es wird sehr ungenau, aber reizvoll. Am Ende hab ich alles bemalt und trocknen lassen, aber nicht trocken genug. Mit Heavy Gel übermalt und abgezogen, einiges ist auf der Platte geblieben, das Papier hat sich teilweise abgelöst. Nußbeize drüber auf die unbemalten und abgerissenen Stellen. So könnte ich nie auf Papier malen.

Das ist jetzt wirklich ein Bär. Ein blinder Bär.
 


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Druck auf Druck: der zweite Druckstock vom Auge, das Detail vom äußeren Augenwinkel, auf die nasse Acrylfarbe auf der Platte gedrückt, hier der ghost print, mit Siena-Gouache laviert. Wie eine alte Wand, auf der Spuren der ursprünglichen Bemalung noch zu sehen sind.  

 


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Stichelei

 


 Ganz schlicht. Ich denke daran, noch irgendwas draufzusticken außer einfachen Linien, und schiebe den Gedanken weg. Ich hab keine Lust auf was anderes. Einfache Stiche, Linien mit weißem Garn, vielleicht dem weißen Rayongarn. Die untere Schicht ist ein flauschiger Füll-Stoff, den ich mal für eine Decke verwendet habe, ich weiß nicht mehr welche, es ist nur noch ein Streifen da. Weich und gut mit der Nadel zu durchstechen. Ein kleiner Untersetzer. Ganz schlicht. Eine kleine Melodie ... ganz schlicht...

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