Die Blaufrau

Mein Bild
Malen, Zeichnen und Textilkunst haben mich mein Leben lang begleitet, je länger, desto intensiver. Ich bin gespannt, wo es noch hingeht!

Sonntag, 22. November 2020

Weitere Striche

Mein geliebter Blick aus dem Fenster jeden Morgen: flach fallendes rötliches Morgenlicht auf den Weinbergen mit den rostroten Blättern, die mehr und mehr abfallen ... Ich pausiere mit dem Stitch Club, habe wieder mehr Lust auf Zeichnen.

Auf A4 und A3 mit den Buntstiften



 
Striche in verschiedene Richtungen, unruhiger; die letzte Lage mit Grafit. 

 
Ich bin erstaunt, wie die Farben sich beim Übereinanderlegen mischen, was da durchschimmert. Es bleiben kleine Lichtflecken stehen - die Technik ist vielleicht was für die Wasserbilder.

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Und: Geburtstagskarte für Petra ;-)))


 

Donnerstag, 12. November 2020

Vom Stich zum Strich

 Die Stickerei nimmt durch die ständigen Anregungen im Stitch Club so viel Raum ein, daß mir meine Stifte ganz verwaist vorkommen ... Ich hatte richtig Sehnsucht danach, wieder einen Stift in der Hand zu haben. Und beim letzten Künstlertreff-Nachmittag bei Eva war es dann soweit - und aus lauter Vorfreude auch schon am Morgen ...

Frühstückstee mit Bunt- und Grafitstift (das wäre doch mal ein Bildtitel ;-)). In Gedanken bei dem Bachbett in Schottland mit den gestreiften Steinen, ohne es nachzeichnen zu wollen. Hat was Landschaftsartiges, als würde man mit den Strichen ein Höhenprofil nachziehen. A4. Drängt über den Rand hinaus. Ich mag das Schillernde, das könnte man auch mal mit anderen Farben probieren.


 

Und am Nachmittag auf A2 mit den dicken Grafitblöcken und Buntstiften, eine schöne Kombination aus Fein und Breit mit allen Varianten dazwischen. Fast war mir A2 noch zu klein! Auch das möchte über den Rand hinaus.


 

Gezeichnet ist es in der Waagrechten, aber wir haben es beim Betrachten um und um gedreht, und so gefällt es mir derzeit am Besten. Ich weiß noch nicht, ob ich es so lasse, fixiert ist noch nichts. In meinem Bilder-Sammelsurium fällt es aus dem Rahmen, und ich glaube, ich muß es ein Weilchen ruhen lassen.

Auf Pastellpapier probieren, mit Pastell und den dicken Kohleblöcken! 

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Ein paar Tage später eine Tagebuchzeichnung mit Öl- und Wachspastell über Tusche. Nachdem ich mir den kleinen Ausstellungskatalog von Cy Twombly-Zeichnungen aus den 70er Jahren angeschaut hatte. (Der scheint jetzt dran zu sein. Habe mir einen dicken Kunstband über ihn gegönnt und freue mich aus Schmökern und Gucken und Nachdenken.)

Freitag, 6. November 2020

Da war der Sommer

Im August, in Bonn, die Hitze. Stickkurs im Macke-Haus, begleitend zur Ausstellung "Mit Stich und Faden", eine seltene Ausstellung von Textilkunst. Zu sechst in dem hellen Kursraum im Obergeschoß. Fotokopien von Strichzeichnungen, die alten Vorlagen von Elisabeth Macke und ihrer Mutter, die Stickereien nach August Mackes Werken machten. Die Linien waren am Rand der Fotokopien oft kaum zu entziffern, beim Übertragen war etwas Fantasie gefordert, und das fiel mir erstmal schwer, weil das ja Zeichnungen von Macke waren und da darf man ja nichts verändern ... die Ehrfurcht vor der Kunst ... kann einem schon ein Beinchen stellen.

Die Zeit im Kurs hat grade für das Übertragen auf den Stoff und die ersten Linienstiche gereicht - trotzdem war ich danach so unterzuckert, daß mir fast schlecht war. 

Jetzt hab ich mir die Zeit genommen, das erste Stück fertig zu machen. Was ganz anderes als die kreativen Höhenflüge im Stitch Club. Aber es macht Spaß, die Vorlage zu interpretieren - denn es ist eine Interpretation, kein stures Nacharbeiten. Den halbrunden Aufsatz oben könnte man zum Beispiel auch als geschlossene Form machen, die Baumform könnte man aussticken und so in den Vordergrund nehmen, die komischen Formen rechts ... Eine zweite Version?

 


Alles mit ineinandergreifendem Plattstich, mal lockerer, mal dichter. Ich wollte nur eine Andeutung von Raum machen - ganz klar sind mir die räumlichen Zusammenhänge hier nicht, auch das hab ich erst nach und nach loslassen können. 

 Außer dem weißen Garn (Sticktwist) ist alles mit Nähgarn gemacht - ich hab doch immer die Tendenz zum feinen Garn, zur gleichmäßigen Oberfläche. Malen mit der Nadel.

Welcher Maler würde sich noch anbieten? Spontan fällt mir Cy Twombly ein ... Cézanne ...

Donnerstag, 5. November 2020

Andere Richtung

Fortsetzung der abstrakten Aufgabe mit anderen Mitteln, diesmal "nur" Stickerei. Obwohl der Hintergrund kräftig mitspielt, also Mix aus Patchwork und Stickerei. Auf halbem Weg dachte ich, ein monochromer Hintergrund wäre besser gewesen, hätte die Aufmerksamkeit mehr auf die Stickerei gelenkt, aber nun war diese Entscheidung gefallen, und auch sie hatte ja ihren Grund. 

Eigentlich wollte ich mir mit dieser Variante bei der Applikation weiterhelfen, wollte mir durch einen anderen Ansatz eine Möglichkeit geben, das Steckenbleiben zu vermeiden. Aber das hat nicht geklappt, die beiden Techniken sind zu unterschiedlich. Eine kleine Reihe von Applikationen wäre dafür besser gewesen - das muß ich mir merken.

Nach den gleichen Anfangsschwierigkeiten wie bei der Applikation hat sozusagen die Nadel übernommen, und ich habe sehr kontinuierlich vor mich hin gestickt. Ist es der Rhythmus der Bewegung der Hände? Die Regelmäßigkeit der Stiche bei all ihren Variationen? Es ist jedenfalls nicht Genauigkeit oder sorgfältiges Suchen der richtigen Stellen, dazu sticke ich zu schnell. Während des Stickens kam immer die Idee für die nächste Fläche - und die nächste - und die nächste. Wie eine Taschenlampe, die ungefähr zwei Meter weit den Weg erhellt; weiter weg liegt alles im Dunkeln, aber es wird weitergehen. Ein erstaunlicher Prozeß, bei dem Vertrauen entsteht.  

 


 Man kann es nicht mit einem Blick erfasssen, dazu ist es zu unruhig mit dem lebhaften Hintergrund. Aber man kann es sehr lange anschauen. - Wie greifen die Stiche die Stoffmuster auf, ergänzen sie? Ein weites Feld für weitere Arbeiten.






Entdeckung: Sandstich. Hab ich bisher nur selten verwendet. In dieser Kombination aus dickerem und sehr dünnem Garn (Nähgarn) sehr interessant, und eine schöne Textur. Das Patchworkstück hat nur eine Stofflage, ist also ganz dünn. Aber mit der Sandstich-Fläche darauf wird es stark und stabil und fühlt sich sehr angenehm an. Könnte ich mir auch auf Partien von Kleidung vorstellen - vielleicht auf meinem blauen Kleid? Einen Sandstich-Sampler machen ...

Material: Patchwork aus altem Stoff und Resten mit der Hand genäht; Nähgarn, Sticktwist, Perlgarn, Leinen- und Baumwollgarne der Weberinnen von Webkunst-Textil e.V., dickes Chenillestrickgarn. Einfache lineare Stiche: einen Faden aufnähen, Vorstich, Zickzackstich, Plattstich, Sandstich. Spiel mit unterschiedlichen Fadenstärken, Abständen, Konzentration, Richtungen.   

Mittwoch, 21. Oktober 2020

Weitergehen

Manchmal hilft Anschauen und Überlegen nicht weiter, sondern nur Machen, auch wenn es sich für mich blind anfühlt. Während des Machens sehe ich einen nächsten Schritt, dann noch einen. Aber ich weiß nicht, wo es hingeht.


 
 
Hochkant gedreht wird eine Art Landschaft daraus. Im Querformat entwickelten sich die Formen zu etwas Floralem und bekamen so einen Zusammenhang. Vielleicht ist das der Moment, an dem die Intuition anspringt: wenn ich einen Zusammenhang sehe, der die Formen verbindet. Eine Art Strukturprinzip. Landschaft, Pflanzen, Architektur, oder was anderes ... Der Mensch sucht Bedeutung.
 
 
Details
Die Nadelmalerie hat Spaß gemacht - ich kann es noch.
 




Während des letzten Stadiums habe ich immer mehr an den Formen korrigiert, habe mich vom ursprünglichen Entwurf entfernt. Der Vorteil der Langsamkeit.

Samstag, 17. Oktober 2020

(Andere) Wege in die Abstraktion

 Ich hatte mich auf den Online-Kurs am letzten Wochenende gefreut, aber es haben sich leider zu Wenige angemeldet. Zufällig, wenn es sowas gibt, geht es im aktuellen Stitch Club-Workshop auch um eine abstrakte Aufgabe. 

Der Startpunkt sind leicht geknüllte Blätter und die Formen, die durch die Knicke entstehen. 

 


 

Mir kamen die Lederstücke in den Sinn, die schon lange in meinem Vorrat herumliegen, und ich habe fröhlich angefangen, die aufzunähen. Dazwischen soll dann Stickerei. 


Sabine Kaner, die Kursleiterin, hatte als Anregung gegeben, die Formen auf dem Stoff erstmal farbig zu malen. Hab ich mit Inktense-Stiften und etwas Wasser gemacht, damit die Farben nicht zu sehr verschwimmen. Aber es war zu früh, ich hätte es erstmal auf dem Papier mit Grautönen versuchen sollen. Hab ich heute, also nachträglich, gemacht. Nutzt mir für dieses Stück nichts mehr, aber ich wollte es zumindest ausprobieren.

 



 Ein anderes Blatt gefällt mir damit auch viel besser.

 

Weil ich mit der Applikation nicht so recht weiterkam, habe ich einen anderen Ansatz dazwischen probiert, in der Hoffnung, daß sich die Arbeit an zwei Stücken gegenseitig anregt: die Linien des gleichen Blatts mit einem dicken Faden wie eine Zeichnung auf den Stoff nähen und dann sticken. Habe mich auf schwarze Garne beschränkt.





Auch da stecke ich etwas fest. Wenn ich eine Orientierung an einem Bild habe oder auch an der Vorstellung von etwas Organischem wie bei der transparenten Stickerei von der Melde, fließt es anders. Hier taste ich im Leeren herum. Ich vermisse das Gefühl des Findens, das sich sonst einstellt, wenn ich verschiedene Möglichkeiten überlege, was zu machen, und es dann sagt: ja, genau das ist es. Das bleibt bisher völlig aus. Vielleicht liegt es nur an einem Mangel an Übung, an Training im Sehen von abstrakten Formen, Farben, Tonwerten, Linien - ob das nun Striche sind oder Fäden, Farben oder Stoffe. 

Der Weg in die Abstraktion führt im Moment steil bergauf.

 

Freitag, 9. Oktober 2020

Transparenz

 im letzten Stitch Club-Kurs mit Vinny Stapley. Leider hab ich nicht viele transparente Stoffreste - meine Stoff-Vorräte kommen ja mehr aus dem Bereich Kleidung, und ich trage selten Chiffon, Organza usw. 😉

Dafür hab ich unterwegs am Feld ein paar Stücke halbtransparentes Gewebe gefunden, schön faserig, den mit Textilfarben eingefärbt und verarbeitet mit Schnipseln von Gisela aus Berlin, mit einem Abschnitt eines Seidenschals, mit einem Stück alter Spitze. Mit Vorstich, Kreuzstich und sehr offenem Knopflochstich verbunden; schön, wie die Fäden durchscheinen. Die Zeichnung der Melde, in drei Stoffen ausgeschnitten, darauf verteilt und mit Stichen befestigt.

 

 

Details:



 

Vor dem Fenster sieht es besonders schön aus:

 

Ich hätte die Pflanzenformen ein bißchen besser verteilen können - war froh, als sie heil gelandet waren. Vor allem der dunkelgrüne Futterstoff, der mir unter den Händen zerfaserte. Die Blüten der Spitze setzen die Bewegung schön fort. 

Eine Variante ganz in weiß mit noch mehr Stickerei wäre auch schön. Und unterschiedliche Stärken von Fäden - hier ist Nähgarn und einfädiger Sticktwist.


 Die Zeichnungen der Melde (aus dem Garten):




  

 


Ein Morgen

in schlechter Stimmung mit Resten vom Vortag. Eine Spirale, zwei, mit Achtsamkeit. Es war, als würde ich meine Gedanken mit jeder Kurve tiefer in das Blatt hineinziehen, tiefer in eine Ruhe, die dann den ganzen Tag anhielt. Unbeabsichtige Kunst-Therapie.

 


 

Wie wäre es, einen ganzen Nachmittag auf einem richtig großen Blatt weiterzumachen? Ich hab ja jetzt ein paar nach dem letzten Gerstäcker-Einkauf ...

Urlaubsspeicher

Rückblick auf einige Momente der Ruhe, des Wartens, des Innehaltens während der Wandertour. Manchmal ging es darum, die Zeit auf gute Weise zu füllen, wenn mir ein Zug vor der Nase weggefahren war, manchmal darum, ein bestimmtes Detail wiederzugeben, was mit der Kamera nicht so gut möglich war. Wie immer bin ich erstaunt über die "Speicherfähigkeit" der Zeichnungen, wie sehr der Moment des Zeichnens darin enthalten ist, auch wenn ich diesen Moment in der Konzentration auf das Schauen und den Strich gar nicht so erlebt habe. Er ist woanders abgelegt.

 





































Mittwoch, 2. September 2020

Aus dem Staunen heraus

 Die fertige Collage nach der Aufgabe von Ailish Henderson. Grund ist wieder ein Sandwich-Papier aus Hintergrundstoff, Karte, weißem Papier mit ein paar Linien fürs Gesicht, und einem Stück Stoff als Erinnerung an die Apfelblüten im Garten von Gerry's Hostel.

Und der Zwang zur Ähnlichkeit hat wieder zugeschlagen. Ich habe mich wie von einem Magneten gezogen gefühlt, auf diese Ähnlichkeit hin zu arbeiten. Das Gefühl war sehr vertraut. Beim nächsten Anlauf möchte ich das durchbrechen - wenn ich von meiner Wanderung zurückkomme. Grundsätzlich hat das Formen mit Stoff- und Papierschnipseln und Maschinenstickerei Spaß gemacht. Also nochmal - nur anders.

 

 

 

Das Weiß des Papiers im Gesicht stört mich etwas, es sieht wie eine Clownsmaske aus. Nachträglich Färben geht aber nicht, das wird Murks mit den darauf genähten Stoffen. Der Tüll ist schön zum Schattieren, mal in Stoffgeschäften gucken, ich hab jetzt nur noch Weiß und Hellblau. - Eigentlich gefällt mir die Collage doch ganz gut. Ich darf nur nicht denken, das ist mein Gesicht.

Samstag, 29. August 2020

Staunen

 Erstaunlich! Die Aufgabe für die nächste Workshop-Woche mit Ailish Henderson, ein Porträt in Collage und freier Stickerei. Der erste Schritt: Auswahl eines Bildes, eine Aquarellskizze. Ich bin ja schon im Urlaubs-Rückblick-Modus, also ein "Selfie" von 2009, vom Cape Wrath Trail. Ein glückliches Bild vor Gerrys Hostel in Achnashellach, bei Tee und Keksen.

 

 


Versuch 1, auf Gerstäcker Universal-Papier, was die Aquarellfarben zu schnell schluckt: der Scanner unterschlägt die Rottöne (gebrannte Siena, Kadmiumrot). Tintenfüller und Aquarell. Der Tintenfüller gibt viel Tinte ab, die Lavierung wird sehr dunkel.




Versuch 2 und 3 mit Fineliner und Aquarell im großen Skizzenbuch, was schon besser für Aquarell geeignet ist. Bei jedem Anlauf lockerer. Das rechte Gesicht hat schon mehr Raum, scheint mir. Das muß ich noch lernen, zu sehen.
 
Ich denke, ich habe für den nächsten Schritt genug Anhaltspunkte, aber ich würde gern noch mehr Varianten probieren. Welche Rolle spielt das Grün? Die rechte Seite der Kinnpartie noch ausarbeiten? Noch mehr scheinbar unmotivierte Farbflecke wie das Lasurorange an Auge und Kinn? Morgen bei Tageslicht.
 
Das geht schon über die Aufgabenstellung im Workshop hinaus, mich reizt diese Möglichkeit des lockeren, spielerischen Porträts. Plötzlich keine Scheu vor einem Gesicht, was ja sonst gar nicht mein Thema ist. Sehr spannend! Und es macht total viel Spaß!



Donnerstag, 27. August 2020

Im Experimentiermodus

Endlich bin ich mal rechtzeitig mit einer Aufgabe für den Stitch Club fertig geworden! Ich glaube, nur deswegen, weil ich einen Teil von mir abgeschaltet habe, den zögerlichen, fragenden Teil, der immer hier oder da noch was besser machen möchte, um ein möglichst perfektes Ergebnis zu haben. Es gab so viele Fragen zur Technik, daß dieser Teil gar nicht zu Wort kam. Alle ästhetischen Entscheidungen wurden so nebenbei getroffen, im Vordergrund war: Wie klebe ich das? Welches Papier nehme ich? Welchen Unterfaden zum Maschinensticken? Wenn was schiefgeht: macht nix, ich krieg das schon wieder hin. Keine Kostbarkeit, kein Festhalten.

Aufgabe: ein Leporello, eine Collage mit Textil und Papier, mit Seidenpapier und dünnem Leim beklebt, so daß das Blatt transparent versiegelt ist und weiter bearbeitet werden kann. Thematische Anregung: Urlaubserinnerungen, gesammelte Dinge verarbeiten.

Also: meine Schottland-Wanderung 2017. Die ausgedruckten Ordnance Survey Karten als Grund, darauf Bilder von Tieren, die mir begegnet sind, hauptsächlich Vögel.

Das Verkleben von Stoff ist mir grundsätzlich unsympathisch, deshalb hab ich erstmal die Collage nur mit Stichen zusammengesetzt und schon mal eine Wasseramsel mit der Nähmaschine reingestickt, nach Vorlage von Jonsson, Die Vögel Europas, (mit den schönen Aquarellen). Die anderen Vögel, Austernfischer, Schottisches Moorhuhn, Schneehuhn, und die Abbildungen von Baummarder und Hasen kamen jetzt auch schon drauf, mit Acrylfarben gemalt - sollte ja wasserfest sein.

Nach einem gelungenen Probestück mit verklebtem Seidenpapier (wollte der Aufgabe doch eine Chance geben) hab ich dann doch das Seidenpapier drauf geleimt, das Ergebnis war nicht ganz so gut wie bei der Probe. Die Abbildungen von Baummarder und Hasen waren kaum erkennbar, die Farben gedämpft. Also hab ich die Farben der Vögel mit Buntstift auf der etwas gecrinkelten Papieroberfläche nachgemalt und neue Abbildungen von Baummarder und Hasen draufgenäht. Dazu Feder - in Schottland aufgesammelt, in meinem Reisetagebuch aufbewahrt - und das Hirschgeweih. 

Die Wasserläufe sind nachgestickt, ich finde, das verbindet die Tiere mit dem Hintergrund. (Bright Waters - ein wichtiges Stichwort für diese Wanderung. Vielleicht kann ich diese Methode mal auf die Wasserbilder anwenden, mit transparenten Schichten arbeiten, Acryltusche.) Daher auch der Stoff für den Umschlag, aus dem alten Shibori-Kurs, erinnert mich an die Lichtreflexe auf den Flüssen und Bächen.

 

 

 Die Titelseite. 

Ein Aquarell des Rotkehlchens in Fort Augustus als Erinnerung an die vielen Rotkehlchen, die mich am Zelt besucht haben auf der Suche nach Krümeln. (Ob auf der nächsten Tour wieder eins kommt?)  

Das Zitat von John Muir ist passenderweise aus dem Natur-Büchlein, das ich mir in Shiel Bridge gekauft habe.


Seite 1 mit der Wasseramsel und dem Baummarder
 
Ich habe mir die Namen der Tiere immer in Englisch gedacht ...




Seite 2 - Austernfischer und Hasen - die beiden Hasen auf der Straße hinter Laggan im Gegenlicht ...
Die Vögel am Lake Freuchie, die mich auf der langen Strecke an der Straße entlang mit ihren Rufen und ihrem Flug unterhalten haben. 
 
 

 Seite 3

Die Rufe der Moorhühner um mein Zelt herum an dem Abend am Urlar Burn.
 


 Seite 4
 
Die drei jungen Schneehühner an den Pools of Dee, im Lairig Ghru, in Schneeregen und Wind; ich hab sie auf den Granitsteinen erst gesehen, als ich fast vor ihnen stand. Ein wilder Tag. 
 
Die Feder ist das einzige wirkliche Erinnerungsstück in dem Buch, alles andere kann ich reproduzieren. Das scheint den Druck wegzunehmen.
 
 
 
Ich mag die Rückseiten! Beim nächsten Mal lasse ich die offen.
 Die Farbe der Kartenausdrucke ist nicht wasserfest, auch die ausgedruckten Abbildungen nicht. Bei der Wasseramsel hatte ich die Fadenspannung noch nicht angepaßt, der Unterfaden zieht den Oberfaden auf die Rückseite, so erscheint der Umriß des Vogels sehr schön. So könnte ich auch mal von links sticken. 



Rückseite 1 und 2



Rückseite 3 und 4