Die Blaufrau

Mein Bild
Malen, Zeichnen und Textilkunst haben mich mein Leben lang begleitet, je länger, desto intensiver. Ich bin gespannt, wo es noch hingeht!

Samstag, 31. August 2019

Fix und fertig

... oder auch nicht. Wann ist ein Stück fertig? Vielleicht ändere ich in zehn Jahren noch was dran ... Aber erstmal ist es so. 

Mit weißer Gouache über den aufgenähten Fäden, die davon nicht (ganz) zugedeckt werden, klappt überraschend gut. Mir war der weiße Bereich in der Mitte zu isoliert.






Fortsetzung von Fadenspiele

Nachfreude

Nun bin ich schon über einen Monat wieder zuhause, träume auch nicht mehr von Flughäfen und Zwischenaufenthalten an steppenartigen Orten mit bizarren Regeln, und mein Schlafzimmer ist mir auch in der Nacht wieder vertraut. Aber die Zeit in Kirgistan wirkt immer noch. Unter anderem in den vielen Bildern, die nur in meinem Kopf sind (weil ich in der Gruppe nicht die Ruhe zum Sehen und Fotografieren fand, weil die Kamera bei der Flußüberquerung naß geworden ist und sich nicht mehr rührte): die Friedhöfe mit den vielen vielen Halbmonden auf Stäben, den kleinen Kuppeln auf quadratischem Sockel, den Silhouetten von orientalischen Städten. Die Frauen am Straßenrand, die geröstete Maiskolben, gesäuerte Getränke, Obst verkauften. Der Viehmarkt und der Mann, der ein geschlachtetes Schaf in seinem Kofferraum verstaute, der andere, der zwei Ziegen über die Straße führte. Die Bürgersteige in Bishkek, alle fünf Meter anders und unterschiedlich hoch gepflastert, so daß ich ständig gucken mußte, wo ich hintrat, um nicht zu stolpern. Die Gewürze im Osh-Basar, die endlosen Reihen von gleichartigen Ständen, Schuhe, Kleidung, Obst, Gemüse, Haushaltszubehör aus buntem Plastik. Die kleinen Wasserläufe, die die Chui-Avenue säumten, mit den staubigen Bäumen. Das Gebirge im Morgengrauen vom Flugzeug aus ...

Und viele Bilder sind tatsächlich festgehalten.
 


 Auf dem Weg von Bishkek ins Suusamyr Valley rasten wir hinter dem Paß, nachdem wir durch einen sehr engen Tunnel gefahren sind.



 Blick ins Suusamyr Valley, der Tag ist bedeckt, zwischendurch regnet es.



 Der Sommer kam spät, der Schnee lag lange. Erst Anfang Juli kommen die Hirten mit ihren Herden ins Tal und schlagen ihre Sommerlager auf.



 Sie bringen Schafe und Ziegen, Kühe und Pferde.



 Unser Basecamp mit den drei Jurten



 Wir filtern das Wasser vom Fluß, sorgen für ständigen Nachschub. Eine der Aufgaben - eine andere ist das Spülen, mit Plan.



 Blick zum Nachbarn rüber am ersten Morgen



 Das Tal am anderen Ufer, Kashka Tör



 Das Wetter kann sich sehr schnell ändern ...



 Der erste Survey-Tag, wir gehen in dieses Tal bis zum Ende.



 Noch nicht an die Höhe gewöhnt, schleichen wir über die unglaublichen Blumenwiesen.



 Manchmal zu sehen, fast immer zu hören: Murmeltiere.



 Die Blumenwiesen sind voller Schmetterlinge.



Große und kleine Vögel sind zu beobachten, hier eine Zitronenstelze.



An den Rändern der Schneefelder sind oft die Spuren zu finden, nach denen wir suchen: Steinbock, Pallas-Katze, Schneehuhn ... 



 Täglich wird der Schnee auf den Hängen weniger.



 Regenbogen am frühen Morgen - gegen sechs kam die Sonne über die Berge.



 Ein Steinbock, das häufigste Motiv für die zahlreichen Steinzeichnungen, die wir fanden, eingeritzt in den schwarzen Überzug auf vielen Steinen (desert varnish, entsteht wohl aus den Mineralien unter der starken UV-Strahlung)







 Edelweiß in der Nähe unserer Zelte



 Unsere Badestelle im Fluß - erst war es so kalt, daß wir es nur kurz aushielten, aber wir gewöhnten uns daran, wie auch an die Kälte am frühen Morgen, bevor die Sonne den Rauhreif von den Zelten schmolz.



 



 Die Hirten treffen sich zum Reiterspiel.



 Zwei Mannschaften kämpfen darum, das geschlachtete Schaf vom Boden aufzuheben und zum Zielpunkt beim Schiedsrichter zu bringen, versuchen einander das Schaf abzujagen ...





 Wir beobachten voll Spannung und versuchen, das Geschehen zu verstehen...







 Die Geschicklichkeit der Reiter und der Pferde ist faszinierend. Und manche Hunde sind mittendrin ...



 ... andere kümmern sich um ihre eigenen Angelegenheiten.



 Die Party endet am Basecamp mit viel Wodka und anderen Getränken, Musik und Tanz.


 Während die Sonne langsam hinter den Bergen verschwindet.



Nachbar Djoldosh ist in Hochform, und Beka sorgt dafür, daß der Wodka rundgeht.

 







 Unser Hundegast, von uns Fox genannt, ein Hütehund von Djoldosh, besucht uns für Streicheleinheiten und Extra-Essen.




 Plötzlich kommt abends eine Schafsherde durch das Camp ...



 Die Rucksäcke fertig gepackt, mit GPS, PLBs, Datenblättern, Karten, Kompaß, Rettungsdecken, Kits zum Kotsammeln, Funktelefon ... Aufbruch um 8 Uhr.







 Bei der Rückkehr am Nachmittag erwarten uns Regenschleier und Gewitterwolken über dem Paß im Osten. In den nächsten Tagen gibt es jeden Nachmittag ein Gewitter.



 Die Haupt-Paßstraße ist noch durch den Schnee gesperrt, wir nehmen eine Umgehung. 



 Zwei Fohlen am Lager


     

Schmelzwassersee am Talende - auf dem Rückweg (schnell, um vor dem Gewitter im Auto zu sein) passierte der Kamera-Unfall im Gebirgsfluß, der von hier aus das Tal herunterfließt.