Die Blaufrau

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Malen, Zeichnen und Textilkunst haben mich mein Leben lang begleitet, je länger, desto intensiver. Ich bin gespannt, wo es noch hingeht!

Sonntag, 29. Januar 2017

Lilly und Tieger

Fortsetzung.

Tieger: Ich möcht ja doch gern wissen, was da im Schlafzimmer los ist. Ich darf da nicht mehr rein, Frechheit! Heute morgen bin ich mal gucken gegangen, die Tür stand einen Spalt offen. Da ist diese Schwarze mit sooo einer dicken Flaschenbürste auf mich zugejagt, dabei hab ich gar nichts gemacht! Da bin ich aber weggesaust! Gottseidank hat Christa sie auf der Treppe wieder eingefangen. Zwischendurch gehe ich immer mal gucken, und manchmal geh ich bis zur Tür und sag diesem Vieh ordentlich die Meinung! Das hier ist schließlich mein Revier!

Lilly: Dieser kleine Gestreifte nervt einfach nur. Kommt der so einfach in mein Zimmer reingestiefelt! Was will der denn von mir? Das laß ich mir nicht gefallen! Außerdem will ich endlich in die Wohnung. Da gibt es so Vieles, was ich noch nicht erkundet habe. Das will ich alles für mich! Immerhin ist die Versorgung gut. Vorhin gab es Leckerchen an der Tür für mich und den Gestreiften. Gut, da sag ich nicht nein, auch wenn der auf der anderen Seite war. Und daß es so reichliche Streicheleinheiten gibt, ist toll.

Christa: Herr, gib mir Geduld, und zwar zackig!

Samstag, 28. Januar 2017

Schmetterling

Er hat versucht, in der Praxis zu überwintern. Ich habe ihn am Türrahmen gefunden, er stand in den Raum ab wie ein Papierfetzen. Vorgestern lag er auf dem Läufer. 






Ich weiß nicht, was es für einer ist, ich kann die Flügel nicht mehr auseinanderfalten. - Doch, ganz vorsichtig: anscheinend ein C-Falter. Komischer Name. Sie überwintern hier, aber er hats nicht geschafft.

Ein Rahmen für die Blume

Ein Läppchen für Karin zum Geburtstag. Sie mag Primeln, das war bei der Auswahl des Mittelstücks wohl ausschlaggebend. Primelgelb. Und Rostrot. Karinfarben.








Die Blume bekommt einen Rahmen aus rostroten Zacken und einen querlaufenden Streifen. Vielleicht ist das ein Stengel, vielleicht der Lauf des Frühlings und das Entfalten. Obwohl die Farbe eher zum Herbst gehört. Auf der linken Seite des Mittelstücks wird es sich weiter entfalten und ein paar grüne Blätter kriegen ...

Ich habe die Komposition aufgezeichnet und versucht, auf diese Weisedarüber nachzudenken, aber beim Sticken und Betrachten des Anfangs komme ich dann auf ganz andere Ideen. Die kommen nicht aus dem Kopf.



Lilly

Seit vorgestern abend ist sie bei mir und residiert vorerst im Schlafzimmer. Tieger hat den Rest der Wohnung für sich, bis die beiden soweit sind.

Gerade sitze ich im Sessel bei ihr, sie hat sich auf der von unten geheizten Fensterbank gemütlich zusammengerollt. Es ist das erste Mal, daß sie nicht sofort zu mir auf den Schoß springt, wenn ich mich zu ihr setze. Ich werte das mal als Zeichen, daß sie anfängt, sich jetzt auch an anderen Orten sicher zu fühlen. 






So eine wunderhübsche Katze! Außer dem weißen Fleck auf der Brust hat sie auch einen zwischen den Hinterbeinen. Und die schönsten strahlendgrünen Augen.

Es erstaunt mich immer wieder, wie vertrauensvoll ein Tier aus dem Tierheim auf einen Menschen zugehen kann. Lilly wirkt, als habe sie einen ganz großen Nachholbedarf an Schmusen und Kuscheln und Nähe. Gleich in der ersten Nacht hat sie sich zu mir aufs Bett gelegt (und Tieger, der morgens reinkam und wie immer ins Bett wollte, mit Gefauche verjagt, den armen Kerl). Sonst wirkt sie sehr ausgeglichen und ruhig. Ich muß mir immer wieder vor Augen halten, daß sie einiges hinter sich hat, einen Unfall, den Aufenthalt im Tierheim, den Umzug vorgestern mit der langen Autofahrt.

Mantra: Geduld, Geduld, Geduld. Tieger ist verschreckt und nervös.  Andererseits ist er heute schon öfter zur geschlossenen Schlafzimmertür zum Schnuppern gekommen, hat eben mal den Kopf reingesteckt. Neugier ... Ich versuche, die beiden mit dem jeweils anderen Geruch vertraut zu machen. Vorsichtige Annäherungen. 



Dienstag, 24. Januar 2017

The Summer Walkers

Vor acht Jahren: Cape Wrath Trail, der wildeste und abenteuerlichste Weg, den ich je gelaufen bin. Eines der Erinnerungsbücher, die ich mir nach der Wanderung und vor dem Heimflug in Edinburgh gekauft habe, ist "The Summer Walkers" von Timothy Neat. 

Der Untertitel sagts: Travelling people and pearl-fishers in the Highlands of Scotland. Der Autor hat mit den Angehörigen einiger Familien gesprochen, die zu den travelling people gehören oder gehörten, die Lebensweise ist so gut wie ausgestorben. 

Auf der Suche nach Gruppenfotos für den Kurs habe ich das Buch wieder einmal angesehen, durchgeblättert. Meine Erinnerungen an den anstrengenden Weg, die einsamen Landstriche, die Zeltplätze mitten im Nirgendwo und die Bothies in Knoydart, die Zecken auf meinen Hosenbeinen und das Waten durch Bäche und Flüsse stecken in diesem Buch, und auch die Sehnsucht danach.



 Der Folkloreforscher Hamish Henderson mit der Familie Stewart 1957, sie hören dem blinden Großvater Ailidh Dall zu, einem berühmten Sänger. Die Gruppe ist so geschlossen und auf einen Punkt ausgerichtet, aber trotzdem ist das ein spontanes Foto. Mein Favorit, um es für Kapitel 9 als Vorlage zu nehmen.
 


Hier sehen sie alle aus wie die typische Hochzeitsgesellschaft. 1995. Alle seßhaft und gutbürgerlich. 

Das Buch sollte das erste einer Reihe von fünf sein. Mal sehen, was aus den anderen geworden ist ...

Sonntag, 22. Januar 2017

Winter

Eine lange Pause, wenig Antrieb, keine Lust zu nichts. Nachwirkungen, nehme ich an. Langsam komme ich wieder hoch. Coming up for Air. War das nicht ein Buch von George Orwell? Zu faul zum Recherchieren.

Luft war reichlich gestern, Schnee, Licht und Kälte. Eine spontane Tour um den Laacher See mit Petra.


Wie kalt muß dem da draußen geworden sein!
 


Eins der vielen Rotkehlchen, die uns unterwegs fast vor die Füße hüpften.
 










 Das Eis war seltsam - am Ufer direkt war das Wasser frei, dann kamen ein paar Meter Eis, auf dem sich hier die Möwen sammelten, und zur Mitte hin war der See wieder eisfrei. 
Sobald die Sonne weg war, fiel die Temperatur sofort um einige Grad. Uns wurde dann richtig kalt ... Gottseidank waren wir da schon fast wieder am Parkplatz. 




Mittlerweile hatte Tieger es warm zu Hause. Demnächst bekommt er wieder eine Gefährtin.





Heute morgen mußte ich mal wieder Farben in die Hand nehmen. Die Kohleblöcke von Kalle und Eva, und die eine oder andere Pastellkreide. Die Kohle ergibt einen feinen Farbschleier, wenn ich sie verreibe; satter Auftrag, wenn ich sie anfeuchte oder in das noch nasse Fixativ reinzeichne. Die weiße Kohle über einer Farbe dämpft zart. (Wie kriegt man denn weiße Kohle hin??) Noch ein bißchen rumprobieren.

Dienstag, 10. Januar 2017

Ein neues Auge

Eine große Behauptung - ich hab einfach nur eine neue Kamera. Aber tatsächlich ist das wie ein neues Auge. Die Fotos, die ich leltzte Woche auf der kleinen Tour von Remagen nach Bad Neuenahr gemacht habe, auf dem Rechner im Detail anzugucken, war ein Aha-Erlebnis nach dem nächsten. Zum Hochladen muß ich sie erst verkleinern. 









Die Ruine der Waldburg oberhalb von Remagen



 Aussicht von der Waldburg



 
Der Blankertshohlweg

 


Auf dem Weg zum Landskroner Hof




  

Montag, 9. Januar 2017

Pfötchen



+ 7. Januar

Montag, 2. Januar 2017

Noch mehr Haring und Lowry


Wie wichtig die dicken Umrißlinien sind! Die Figuren sind gleich viel lebhafter. 

Und die CAD-bearbeitete Variante ist auch nicht schlecht. Die weißen Umrißlinien, wo die Figuren vor schwarzem Hintergrund stehen, machen viel aus. So kleine Details. 




Im Sketchbook. Nur zwei Figuren können schon eine Szene ergeben. Geschichten erzählen mit Figuren. Richtung: eine Anordnung von Linien. Der laufende Mensch quert die Linie und kommt dadurch automatisch nach vorn. Man könnte ihn ausschneiden und aufklappen.


Noch eine Seite Lowry

 

Ich mag diese graugetönten Menschen. Was macht das dünne Mädchen? Arbeitet sie in irgendeinem Büro? Wonach halten die Kinder Ausschau? Eine gute Demonstration, wie Tiefe entsteht durch die kleineren, blasseren, ungenaueren Figuren.

Auf dem Gummiweg

Ich weiß nicht, warum der so heißt. Ein Stück Neuenahrer / Heimersheimer Lokalgeschichte. Blätter verschmilzen nach und nach mit der Asphaltdecke.







Die Brücke im Nachmittagslicht. 
 




Ein Jagdsitz wie eine Patchworkdecke in den Heimersheimer Hängen.