Die Blaufrau

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Malen, Zeichnen und Textilkunst haben mich mein Leben lang begleitet, je länger, desto intensiver. Ich bin gespannt, wo es noch hingeht!

Samstag, 3. Dezember 2016

Flickwerk

Inspiriert (wie immer) von Jude Hill gucke ich meine Patchworkdecken an und sehe die Risse, wo die Nahtzugaben zu knapp waren, wo die Webart des Stoffes riskant ist, wo ein Stoff mit den Jahren die Grätsche macht. Ich habe das schon öfter gesehen und es bei "müßte ich mal machen, wenn ich Zeit hab" belassen.

Die älteste Decke (25 Jahre alt?): zusammengesetzt wie es mir grade paßte, komplett aus alten Klamotten, manche davon waren mir sehr lieb, wie die graue Leinenbluse. Und dieser Stoff bröckelt nun. Insgesamt ist die Decke sehr verbleicht find ich ganz schön).
 




Das Leinen von meiner alten Bluse (aus den 80er Jahren) löst sich langsam auf. Wird Leinen mit den Jahren brüchig?
 

Kaum breite ich die Decke auf dem Boden aus, um zu sehen, wo überall geflickt werden muß, stürzt sich Tieger drauf, als hätte er nie nie nie im Leben was Weiches unter sich.

Und die Decke aus den prachtvollen Bezugstoffproben und den Seidenresten, meine Bettdecke. Die ersten Streifen schon draufgesetzt, eine Stelle hab ich gestern abend so geflickt, daß ich sie heute nicht mehr finde. Aber die hier wird man sehen. Die Seide ist ausgefranst, die schönen türkisblauen Fäden sollen auf dem dunkelblauen Stoff prangen. Kein unauffälliges perfektes Flicken hier.


 Weitere Stellen
Die Katzen ziehen Fäden.



Ich habe mit viel Freude die Stoffe kombiniert, die Decken genäht und benutze sie. Aber nachdem ich sie genäht hatte, waren sie für mein Gefühl abgenabelt. Ein Mißverständnis. Die Geschichte geht weiter, die Fortsetzung wird genäht. Vielleicht wird sie ganz aufregend ;-) Jedenfalls werden die Decken mit mir zusammen alt, tragen ihre Spuren, und ich sage was dazu. Flicken ist nicht nur nützlich (meine geflickten Socken und Pullover), die Beziehung zu den Sachen bleibt dadurch lebendig.
 

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