Die Blaufrau

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Malen, Zeichnen und Textilkunst haben mich mein Leben lang begleitet, je länger, desto intensiver. Ich bin gespannt, wo es noch hingeht!

Sonntag, 20. August 2017

Leinenhose

Meine blaue Leinenhose, meine Lieblingshose mit den Löchern an den Sitzknochen, vom Fahrradfahren. Leinen verträgt Reibung nicht gut. Nun wird die Hose ein Kleid. Anregung bei Jude Hill, und hin und wieder muß ich mich erinnern, daß es mein Projekt ist und ich es auf meine Weise tun möchte, selbst wenn mir die im Vergleich uninspiriert und flach vorkommt.





Vorderteil. Die Teile der alten Blusen und die vorderen Hosenbeine mit den Taschen passen erstaunlich gut. Kein wildes und kreatives Zusammenstückeln.  






Rückenteil, aus den rückwärtigen Hosenbeinen, die auch hier prima in den Kleiderschnitt passen.

Ein Kleid mit der Hand nähen. Es ist merkwürdig, nicht die Nähmaschine zu benutzen, aber es ist tatsächlich besser. Die Nähte werden ganz flach und geschmeidig, und ich kann die schwierigen Stellen wie aufeinandertreffende Nähte und den Ärmeleinsatz perfekt kontrollieren. Dazu die Freude am Taktilen. Der alte Leinenstoff, oft gewaschen und weich, näht sich ganz wunderbar, auch die dünne alte Seide des Rocks.


Das Flicken der Löcher: Probestücke. Welche Stoffe drauf, welche Farben, welche Konstruktion.    



 Zwei Schlitze mit durchgezogenem Stück. 

 






 Das Fenster-Appliqué wäre besser/flacher mit einem Stück Untergrundstoff. Aber dann wird es zu dick.




Nochmal die Zwei-Schlitze-Variante. Mit ganz dünner Seide aus dem löchrigen Indien-Rock. 
 



Probestück mit der Zwei-Schlitze-Methode, mit zwei Lagen Vorstich. Die Kanten sind  durch die Stiche versäubert, was da während des Stickens ausfranst, wird Teil des Bildes. 

Die Stichlagen sind wie eine Lavierung. (Idee für ein Erinnerungsbild aus meinem Urlaub: die Berge von Glen Affric und die Five Sisters of Kintail im Regenschleier.)



Das geflickte Loch mit zwei Lagen Vorstich und einem weiteren Seidenquadrat - die eine Ecke brauchte Verstärkung. Integriert sich wunderbar in den Stoff. Keine Nähte, keine Säume. Die Stiche fangen je nach Richtung das Licht unterschiedlich auf. Einfädiger Twist, genau die richtige Dicke für den Stoff.



Ein Farbakzent auf dem Mittelstreifen im Vorderteil. 



 Rückenteil mit Halsbeleg - von innen nach außen gekippt - und Fortsetzung nach unten. Ein Behälter für die üppige Pflanze schwebt mir vor. Die Pflanze wird sich zwischen den Quadraten hier und da noch zeigen. Helle Linien nach unten? Wurzeln?





Stickerei am Halsauschnitt, gleichzeitig Befestigung, Versäuberung und Verzierung. Ich bin gespannt, was man später erst auf den zweiten Blick sehen wird.


Mal wieder kein Plan, bis auf den Schnitt (von Petras Kleid) und das Material, die Hose. Nähen und Sticken brauchen viel Zeit, und in dieser Zeit entstehen die nächsten Entscheidungen aus dem, was ich mache. Sehr wohltuend. Und hoffentlich im Endergebnis auch schön.

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